35. Frankfurt Marathon

Marathon FrankfurtDas letzte Wochenende im Oktober steht in Frankfurt schon seit mehr als drei Jahrzehnten ganz im Zeichen des Laufens: Bei einem der größten Stadtmarathons in Deutschland starten Jahr für Jahr mehr als 15.000 Läufer. Nachdem in den letzten Jahren keine VfLer am Start waren, stellen die 42,195km doch eine besondere Herausforderung dar, waren es über die klassische Distanz dieses Jahr gleich zwei Starter: Thorsten Herrig, der seit einigen Monaten bei uns trainiert und nach hervorragender Vorbereitung eine Zeit um 2:40h anpeilte und Neuzugang Klemens Weigl, der im Bereich seiner Bestzeit rund um 3:05h finishen wollte. Über ein Zehntel der Strecke war wieder einmal der jüngste Läufer im VfL, Laurenz Steiß am Start.

Für Laurenz war es die erste richtig große Laufveranstaltung. Die Menschenmengen bei über 1500 Startern, das Gedränge am Start und das lange Warten im Startblock machten ihn sichtlich nervös. Sobald aber der Startschuss gefallen war, konnte er sich ganz auf das konzentrieren, was er gut kann: das Laufen. Er ließ es locker angehen und konnte so auf der langen Zielgerade in Richtung Festhalle nach fast 4km noch einige Läufer überholen und dann das in Deutschland wohl einmalige Finish in der Festhalle genießen. Am Ende stoppte die Uhr für ihn nach 19:44min, was einen 15. Platz in seiner Altersklasse unter 150 Startern bedeutete. Im Ziel war er froh, wieder bekannte Gesichter zu sehen, war es für ihn mit seinen gerade mal neun Jahren doch eine völlig neue Erfahrung. Ob seiner Zeit und des Erlebnisses war er dann auch sehr zufrieden und wird nächstes Jahr sicherlich wieder beim mini-Marathon angreifen.

Marathon Frankfurt Laurenz
…und beim Zieleinlauf in der Festhalle
Marathon Frankfurt Laurenz
Laurenz kurz nach dem Start…

Thorsten hatte nach seinen ersten Marathon-Erfahrungen im Frühjahr und Sommer große Ziele: Seine Bestzeit von 2:50:29h wollte er deutlich verbessern, eine Zeit rund um 2:40h sollte es werden. „Unter nahezu perfekten Laufbedingungen – Windstille und Sonne bei ca. 10 Grad – verschaffte ich mir einen guten Startplatz im ersten Block. Kurz nach dem Start stieß ich auch schon auf bekannte Gesichter und eine nette Gruppe formierte sich. Flachsend und getragen von den Menschen am Straßenrand fanden wir schnell ein passendes Tempo, das eine Zielzeit von unter 2:40 erahnen ließ. Meine Beine fühlten sich gut an und wir wollten bei Kilometer 15 gerade die Lücke zur nächsten Gruppe zulaufen, da machte sich mein Magen das erste Mal bemerkbar. Ein wenig konnte ich dies noch unterdrücken, doch es wurde nicht besser und der Besuch einer Eisdiele in Niederrad ließ sich nicht mehr vermeiden. Nach dieser kurzen Pause nahm ich das Rennen nochmals auf, doch wenige Kilometer später wurde ich wieder zu einer Pause gezwungen und da sich keine Besserung einstellte, beendete ich das Rennen vorzeitig. Dennoch bedanke ich mich bei allen, die mich in der Vorbereitung und in Frankfurt unterstützt und begleitet haben!“

Marathon Frankfurt Klemens
…und in der Festhalle
Marathon Frankfurt Klemens
Klemens bei Kilometer 36…

Klemens mit deutlich größerer Erfahrung auf den 42,195km beschrieb sein Rennen danach so: „Ich bin heute in Frankfurt mit 3:04:52 meinen zweitschnellsten Marathon gelaufen (PB: 3:04:48). Ich bin damit sehr zufrieden, weil wegen dem Umzug nach Deutschland ein paar Trainingsläufe fehlten und weil ich bis Kilometer 32 auf 2:59 unterwegs war. Die Atmosphäre durch die vielen Zuseher mit meinen Vereinskollegen, verschiedenste motivierende Musik am Straßenrand und die Sonne war einmalig. Vielen Dank fürs motivierende Anfeuern an meine Vereinskollegen. Ihr ward toll!“
So war der Tag dann ein perfektes Sinnbild für den Marathon: Schmerz, Leid und Frustration auf der einen Seite und Freude, Motivation sowie Begeisterung auf der anderen Seite. Auch für die fünf zur Unterstützung mitgereisten VfLer stand am Ende fest, dass das Erlebnis Frankfurt-Marathon ein wohl einmaliges ist, was wenigstens ein Teil von ihnen irgendwann auch aus der Sicht des Läufers erleben will.