Deutsche Hallenmeisterschaften – Julia sammelt weiter Erfahrung

Es war immer mein Ziel, einmal bei den „richtigen Deutschen“ starten zu dürfen. Nachdem ich letztes Jahr in Berlin quasi nachrücken durfte, hab ich dieses Ziel abgeändert. Neues Ziel war es, mich einmal „richtig“ für die „richtigen Deutschen“ zu qualifizieren.

Diesen Winter habe ich ziemlich viel trainiert, um endlich dieses Ziel zu erreichen. 2:13 schien realistisch, nachdem ich diese Zeit letzten Sommer schon 3 mal unterboten hatte. Also wurden Hotels und Züge gebucht, T-Shirts und Bettlaken gestaltet und Prüfungen verschoben, sobald ich die Norm in der Tasche hatte. Ich war voller Motivation, erst die Klausurenphase zu meistern und direkt danach in Leipzig noch ein letztes Mal alles zu geben, bevor es in die verdienten Semesterferien ging. Doch am Tag nach den Hochschulmeisterschaften machte mir das Glatteis auf der Straße einen (kleinen) Strich durch die Rechnung. Auf dem Weg zur Uni hatte ich einen Fahrradunfall, der mir die nächsten 3 Tage Training nahm, mich an den Stuhl und das Kühlpack fesselte, und mich für die 3 Tage darauf aufs Fahrrad schickte, da an Tempotraining nicht zu denken war. Ich war ziemlich traurig, da so lange nicht klar war, wie gut (sowohl schmerzbedingt, als auch aufgrund des fehlenden Trainings) und ob ich überhaupt starten kann. Doch nachdem ich Mittwoch zum ersten Mal wieder Tempo machen konnte, und Donnerstag zum ersten Mal so gut wie schmerzfrei trainieren konnte, war klar: Ich werde auf jeden Fall starten! Dabei sein ist alles!

Bild: Torben Flatemersch

So ging es also Samstagmorgen in die Arena in Leipzig, begleitet von Max und meinen Eltern, alle drei in selbst gestalteten Fan-T-Shirts, Lena mit einem großen Bettlaken mit Vereinslogo und Arne mit all der moralischen Unterstützung, die ich brauchte. Nachdem wir die Starterlisten gesehen hatten, war so gut wie klar: Ein Einzug ins Finale ist eher unrealistisch. Ziel war also, so gut es geht mitzulaufen, ein gutes Rennen hinzulegen, und einfach die Atmosphäre zu genießen. Genau das hab ich dann auch getan! Die Halle in Leipzig war randvoll, die Stimmung super, und mein persönlicher Fanblock so laut, dass ich sie während des Rennens rufen hören konnte! Zum Rennverlauf nur so viel: Die Favoritinnen sind ihrer Rolle gerecht geworden, haben von Beginn an ordentlich aufs Tempo gedrückt, und ich bin als 4. des Vorlaufs gestartet und auch als 4. ins Ziel gekommen. Mit der Zeit von 2:12,69 bin ich angesichts des Trainingsrückstandes der letzten Woche relativ zufrieden. Klar, sowohl die Zeit, als auch die Platzierung hätten besser sein können. Aber so habe ich einfach das Rennen genossen, und bin doch ziemlich stolz, dabei gewesen zu sein!

Sonntag haben wir noch alle zusammen die zweite Hälfte der Meisterschaft angesehen, so war ein super cooles Wochenende in Leipzig! Nächstes Ziel: Deutsche Meisterschaften in Braunschweig, dieses Mal mit Einzug ins Finale! (Julia)

Komplette Ergebnisse gibt es beim DLV