Fuldamarathon – Anders als erwartet, aber trotzdem schön

Beim 24. Fuldamarathon 2017 (bei dem es gar keine Marathondistanz gibt) waren für den VfL vier Läufer am Start: Tobias Roth auf der Halbmarathondistanz als letzter Test vor dem Kasselmarathon Anfang Oktober und auf der 10km-Strecke Jakob Möller, der damit seine Straßensaison 2017 abschließen wollte, Clemens Möller als Formbestimmung und Thorsten Herrig, der spontan am Start war.

Um Punkt 11 Uhr fiel der Startschuss für den Halbmarathon, bei dem zugleich auch die hessischen Meisterschaften ausgetragen wurden. Für Tobi galt es, es besser zu machen als in Wetzlar vor zwei Wochen über 30 km: Dort war er zu schnell gestartet und am Ende komplett eingebrochen. So hielt er sich diesmal am Anfang zurück und sammelte die anderen Läufer nach und nach ein. Zehn Kilometer passierte er wie geplant nach etwa 39:10 Minuten und konnte das Tempo weiter halten. Bei Kilometer 17 erlitt er dann einen kleinen Einbruch, den er jedoch schnell wegsteckte und sein Tempo wiederfand. So erreichte er das Ziel nach 1:21:59. Damit war er durchweg zufrieden, auch wenn die Strecke nicht ganz der Erwartung entsprochen hatte: „Es waren doch einige Höhenmeter mehr als gedacht, in der Ausschreibung wurde die Strecke komplett flachdargestellt, dabei gab es doch ein paar Anstiege. Zudem wechselte der Untergrund stetig und man hatte alles von Asphalt und Kopfsteinpflaster bis zu längeren Kiespassagen dabei.“

Eine halbe Stunde später starteten die 10-Kilometerläufer: Schon auf den ersten Metern im Stadion setzte sich Thorsten an die Spitze, vor dem Favoriten und Olympiateilnehmer im Marathon 2016 Julian Flügel. Der machte auch keine Anstalten, das Tempo zu erhöhen und so liefen die beiden die ersten fünf Kilometer zusammen. Dahinter hatte sich Clemens einer Fünfergruppe angeschlossen: Die Vorgabe, bei fünf Kilometern mit 18:08 durchzugehen, verfehlte er zwar um zehn Sekunden, war angesichts der Steigungen bis dorthin weiterhin optimistisch gestimmt. Hinter dieser Gruppe hatte Jakob die Einsamkeit des Langstreckenläufers zu durchleiden: Etwa 9,7km musste er ohne Begleitung durch die schöne Fuldaer Innenstadt laufen. Dadurch hatte sich auch die Erwartung, eine neue Bestzeit aufzustellen, rasch erledigt. Trotzdem war er mit seinem Ergebnis- er erreichte das Ziel nach 38:44min- zufrieden. Bei Thorsten lief es auf der zweiten Hälfte nicht so gut: Zunächst wurde er falsch geleitet, so dass er erst 100m in die falsche Richtung lief, dann umdrehen musste und seinen Rhythmus komplett verlor. Danach wollte der Magen nicht mehr, so dass er das Rennen nach sieben Kilometern beenden musste. So kam als erster VfLer Clemens ins Ziel, der auf der zweiten Hälfte etwas zulegen konnte und sich gemeinsam mit einem Konkurrenten aus der Gruppe absetzte. Auch wenn er diesen auf den letzten Kilometern etwas ziehen lassen musste, war er mit der Zeit von 36:25min und dem dritten Platz zufrieden: „Mit dem Ergebnis bin ich optimistisch, dass ich in vier Wochen in Offenbach mal wieder unter die 36 Minuten laufen kann.“

Somit waren die VfLer den weiten Weg zwar in Erwartung einer schnelleren Strecke angetreten, waren angesichts der Umstände mit ihren Leistungen dennoch zufrieden. In Sachen Organisation können die Fulderaner noch an sich arbeiten, so war unklar, bis wann die Nummern abgeholt werden können, die Strecke war nicht so optimal markiert und die Duschen waren leider eiskalt. Die Veranstaltung lebt also von der attraktiven – wenn auch langsamen – Strecke durch die Innenstadt und der Stimmung rund um das Stadion.