Jedermannzehnkampf Bad Nauheim 2018

Nach einem Jahr Pause waren die Leichtathleten des VfL Marburg wieder zu Gast beim Jedermannzehnkampf des  LSC Bad Nauheim. Bei besten Bedingungen maßen sich neun Vfler mit 140 anderen Athleten.

Felix beim Kugelstoßen
Tag 1:
100 Meter

Wie üblich begann der Zehnkampf mit den hundert Metern: Als erste VfLerin startete Felina Lu Dewald in den Zehnkampf: Mit dreizehn Jahren als jüngste aller Teilnehmerinnen konnte sie hier die ersten Punkte sammeln. Im nächsten Lauf war Marc Pascal Heinz an der Reihe: Erst seit einem halben Jahr bei uns trainierend, beendete der 14-Jährige den Lauf in 13,70 Sekunden. Der nächste VfLer war Routinier Marko Seeg: Schon zum fünften Mal in Bad Nauheim am Start kam er nach 13,38 Sekunden ins Ziel. Im letzten Lauf duellierten sich Felix Vollendorf und Clemens Möller: Felix, der einen Neunkampf machte- die 1500m hatte er an Jakob Möller abgegeben- lag am Start deutlich vorne. Zum Ende kam Clemens, bei seinem ersten Stadionleichtathletikwettkampf seit zwei Jahren, immer näher und gewann den Lauf mit neun Hundertstelsekunden Vorsprung.

 

Hochsprung

Marko beim Kugelstoßen

Aufgrund der vielen Teilnehmer können nicht alle Disziplinen in Originalreihenfolge durchgeführt werden, deshalb stand bei uns als zweite Disziplin der Hochsprung an. Marko war freudig überrascht von seiner Leistung mit 1,50 Meter. Felix, der bis 1,45 Meter noch im Schersprung die Latte überquert hatte, kam mit dem Flop noch über 1,55 Meter und Clemens verbesserte seine Bestleistung um 10cm auf 1,65 Meter.

 

Kugel

Danach ging es zum Kugelstoßen: Bei Gewichten zwischen 3 und 7,26kg sprangen für die VfLer Weiten zwischen 6,38 Meter und 9,69 Meter heraus, was für Felina, Marc und Clemens neue persönliche Bestleistungen bedeutete. Bei den einen kann noch etwas an der Technik gearbeitet werden, andere sollten mal den Kraftraum aufsuchen, um noch etwas weiter zu kommen.

Weitsprung

Obwohl der Weitsprung eine der „normaleren“ Disziplinen ist, sind auch hier gute Resultate nicht vorprogrammiert. Das merkten alle Vfler bei der vierten Disziplin: Keiner kam so recht mit dem Anlauf zurecht; die ersten Versuche, wenn sie denn gültig waren, waren deutlich kürzer als erhofft. In den nächsten Versuchen konnten sie dann noch etwas drauflegen, aber Ergebnisse rund um 5 Meter sind für die Männer dann doch nicht das erhoffte Ergebnis.

Marc beim 400m-Start
400 Meter

Spaß macht die fünfte Disziplin den wenigsten, aber sie gehört zum Zehnkampf dazu. Die ersten 200 Meter gehen noch gut, auf der zweiten Hälfte muss dann gebissen werden. Marc kam nach 71,75 Sekunden ins Ziel, mit etwas mehr Erfahrung ist da nächstes Jahr noch mehr drin. Dass Marko die Erfahrung schon hat und dazu kämpfen kann, zeigte er eindrucksvoll mit einer Zeit von 63,24 Sekunden.

Tag 2:
100/110 Meter Hürden

Die Hürden verzeihen nichts: Man hat nur einen Versuch und der muss passen. Bei manchen klappte das gut- Marc kam über die 100m gut über die Hürden und gewann seinen Lauf in 17,17 Sekunden. Bei anderen lief es nicht so gut: Clemens und Felix hatten  auf der 110m-Strecke Probleme mit dem Rhythmus, mussten mehrfach das Bein wechseln und kamen erst nach über 18 bzw. 20 Sekunden ins Ziel.

Felina (links) beim Hürdenlauf
Stabhochsprung

Stabhochsprung ist wohl die anspruchsvollste Disziplin beim Zehnkampf, beim Jedermannzehnkampf gibt es immer interessante Darbietungen mit dem Stab zu sehen. Felina, mit genau einer Stunde Stabhochsprungtraining, hatte vor dem Wettkampf Zweifel, ob sie überhaupt die Einstiegshöhe von 1,10 Meter schaffen würde, überraschte sich selber und übersprang alle Höhen bis 1,50 Meter. Markos Ziel war genau ein Meter höher: Das schaffte er souverän und konnte sich noch bis 2,70 Meter steigern.

Diskuswurf

Aus dem Stand, mit einer oder anderthalb Drehungen: Alles konnte man in Bad Nauheim sehen. Für Marc galt es, bei seinem ersten Diskuswettkampf überhaupt einen gültigen Versuch ins Feld zu bekommen, das gelang ihm auf Anhieb und gleich mit einer ordentlichen Weite über 18 Meter. Den weitesten VfL-Wurf zeigte Marko, der die Scheibe mit etwas ausgereifterer Technik auf 24,61 Meter schleuderte.

Clemens beim Speerwurf

Speerwurf

Letzte Technikdisziplin, die Konzentration und Kraft lässt nach. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder versuchen, schön zu werfen – Felina aus dem Stand auf 16,33 Meter – oder mit Gewalt den Speer raushauen – Felix auf 29,45 Meter. Am besten sollte man ein Mittelding finden, das versuchte Clemens, der damit seine Bestleistung um 4 Meter auf 33,08 Meter verbesserte.

1500 Meter

Die 1500 Meter: Für die meisten das notwendige Übel, um den Zehnkampf abzuschließen, Jakob reiste dagegen nur für die Dreidreiviertel Stadionrunden an. Nach der ersten Geraden hatte sich das Feld schon sortiert, Clemens an zweiter Stelle, Jakob direkt dahinter. An der Reihenfolge änderte sich nichts mehr, der Abstand wurde mal größer, mal kleiner. Die beiden erreichten das Ziel nach (für einen Zehnkampf) starken 4:43 bzw. 4:46 Minuten. Hervorzuheben ist auch Felinas Leistung, die fast gar nicht angetreten wäre, sich dann aber tapfer über die Bahn kämpfte und sogar noch einen Endspurt hinlegen konnte.

Es waren wieder zwei schöne Tage, mit Höhen und Tiefen, mit Freude und Verzweiflung, mit guten und weniger befriedigenden Leistungen. Was den Zehnkampf ausmacht ist vor allem der Zusammenhalt der Athleten: Es wird jeder angefeuert, egal bei welcher Höhe oder aus welcher Mannschaft, man gibt sich gegenseitig Tipps, man freut sich mit den anderen. Jeder geht den Zehnkampf anders an: Felina und Marc, bei vielen Disziplinen zum ersten Mal am Start, konnten viele Erfahrungen sammeln. Clemens, der fast nur noch auf den Laufstrecken unterwegs ist, hatte auch/ vor allem bei den „Nichtläufen“ viel Spaß. Felix merkt, dass man einen Zehnkampf auch mit wenig Training absolvieren kann, etwas mehr aber nicht schaden würde. Jakob ließ sich leider nicht überzeugen, etwas mehr als 1500m zu machen. Und Marko freut sich auf nächstes Jahr, wenn er dann endlich mit leichteren Gewichten werfen darf. Diese Vielfalt macht den Zehnkampf aus, deshalb kommen wir nächstes Jahr bestimmt wieder, dann mit einer noch größeren Gruppe.

 

Bilder gibt es bei flickr und die kompletten Ergebisse beim LSC Bad Nauheim