Jedermannzehnkampf Bad Nauheim – Tag 1

Wie es für uns mittlerweile seit vier Jahren Tradition ist, fuhren wir auch dieses Jahr Mitte September wieder zum Jedermannzehnkampf in Bad Nauheim. Auch wenn wir diesmal leider nur mit fünf Athleten antraten, war die Stimmung am Samstagmorgen angespannt-optimistisch.

JZK 2016 Moritz
Moritz bei den 100m

Als Einzelkämpfer, der sich allen zehn Disziplinenstellt, trat wie jedes Jahr Marko Seeg an. Nach einer Fußgelenksverletzung im Frühjahr kam es ihm im Vorfeld vor allem darauf an, den Zehnkampf ohne Probleme oder Schmerzen zu bewältigen. Aber wer Marko kennt, weiß natürlich, dass der Ehrgeiz ihn früher oder später immer packt… Markos Sohn Felix teilte sich die zehn Disziplinen mit Jakob Möller. Ein hartes Duell zwischen diesem Paar und dem Paar aus Jakobs Bruder Clemens und Moritz Ernst deutete sich bereits im Training an. Die Vorbereitung bei Moritz, Jakob und Clemens beschränkte sich auf die letzten Wochen vor der Veranstaltung, wohingegen Felix durch sein Sportstudium wohl so fit ist wie noch nie und auch technisch auf einem deutlich höheren Niveau als noch vor einem Jahr unterwegs ist.

JZK 2016 Marko
Marko beim Stabhochsprung

Mit diesen Voraussetzungen ging es dann also in die erste Disziplin, den 100m-Lauf. Alle drei Starter (hier waren Felix und Moritz für die beiden Paare unterwegs) zeigten zufriedenstellende Leistungen, besonders hervorzuheben ist die starke Leistung von Moritz, der die 13sec unterbieten konnte, was wohl vor allem am seinem verbesserten Start liegen dürfte.

Danach ging es direkt zu der technisch anspruchsvollsten Disziplin, dem Stabhochsprung. Konnten alle Athleten die Höhen unter 2m noch ohne Probleme bewältigen, zeigte sich bei Jakob bereits bei der Höhe von 2,30m das fehlende Training, sodass am Ende 2,10m zu Buche standen. Clemens, der zuvor im Training noch überraschend 2,60m überqueren konnte, kam mit der Anlage nicht zurecht und scheiterte an 2,50m. Marko hingegen zeigte, dass Erfahrung gerade in dieser technisch so diffizilen Disziplin einen Unterschied machen kann, steigerte sich von Höhe zu Höhe und überquerte wie auch im Jahr zuvor die 2,90m.

JZK 2016 Marko
Marko beim Diskuswurf
JZK 2016 Felix
Felix beim Speerwurf

Danach konnte Felix, der alle Wurfdisziplinen absolvierte, im Diskuswurf etwas Vorsprung erarbeiten: Mit 25,01m nahm er Moritz, der auf für ihn zufriedenstellende 23,23m kam, nochmals gut 30 Punkte ab. Marko kam hier nicht so gut zurecht und war dementsprechend auch mit seiner Leistung von 23,48m nicht ganz zufrieden.

 

Anschließend stand die zweite Wurfdisziplin an, der Speerwurf. Im Vorfeld hatten Clemens und Moritz heftig diskutiert, wer von ihnen hier die maximale Punktausbeute erzielen könne, einigten sich aber schließlich auf Moritz. Das Risiko, das bei ihm bei Speerwurf immer mitschwingt, wurde mit einem Wurf über die 30m-Marke belohnt. Marko und Felix konnten beide mit technisch starken Würfen die 35m-Marke übertreffen, sodass die Leistungen hier alle zufrieden stellten. Nach drei Disziplinen lag Marko also deutlich vor den beiden Paaren, von denen Jakob und Felix einige Punkte auf Moritz und Clemens Vorsprung hatten.

Zum Ende des ersten Tages standen dann die 400m an. Für Jakob und Clemens, die beiden Läufer unter unseren Zehnkämpfern, ging damit der Zehnkampf erst richtig los, für Marko hingegen war nach vier harten Disziplinen die Maßgabe, irgendwie durchzukommen. Nachdem Felix sehr starke Leistungen gezeigt hatte, war klar, dass Clemens seinem älteren Bruder einige Zehntel würde abnehmen müssen, um die Nacht als Paar vor den beiden anderen zu verbringen. Im ersten Lauf zeigte Jakob, dass er ein Kämpfer ist und benötigte für die Stadionrunde 60,37sec, womit er nicht ganz zufrieden war: „Eine Zeit unter 60sec hätte es schon sein dürfen, aber dazu waren die Beine einfach zu schwer…“. Direkt danach ging Clemens auf die Strecke. Ganz anders als sein Bruder lief er bis zum Ende locker, was ihm zum Verhängnis wurde: „Ich habe immer darauf gewartet, dass jemand vorbeiläuft, aber da

JZK 2016 Jakob
Jakob beim 400m-Lauf

kam niemand. Als ich dann gemerkt habe, dass ich offensichtlich in einen schwächeren Lauf gerutscht bin, war es schon zu spät, sodass ich mit den 60,02sec absolut nicht zufrieden bin.“ Marko beendete den ersten Tag mit einer Zeit von 66,34sec kaputt aber zufrieden: „Jetzt freue ich mich auf ein Bad und eine hoffentlich erholsame Nacht!“