Zwei Sportfeste – zwei Bestzeiten

Nach dem gelungenen Wiedereinstieg auf der Mittelstrecke in Köln ging es nur eine Woche später für Arnfried vom Hofe zum Feriensportfest nach Wetzlar. Dort war er über die selten gelaufene 1000m-Strecke am Start. Bei seinen bisherigen drei Starts über diese Strecke – alle in Wetzlar – konnte er seine Zeiten konsequent verbessern, zuletzt im vergangenen Jahr auf 2:39,11min. Dieser Serie wollte er fortsetzen und einen Bereich von 2:36min angreifen.

Das Rennen entwickelte sich allerdings vom Start weg wenig optimal: Als zweiter der Meldeliste musste er vom ersten Meter an Tempo machen, bei 400m lag er somit genau im Plan. Auf dem nächsten 200m-Abschnitt verlor er allerdings einige wertvolle Sekunden und wurde so bei noch einer zu laufenden Runde vom späteren Sieger überholt. Dieser distanzierte ihn dann auch sofort um einige Meter, sodass Arne auch die letzte Runde alleine gegen den teilweise böigen Wind kämpfen musste. So erreichte er das Ziel als zweiter nach 2:40,26min. So richtig zufrieden war er damit nicht: „Irgendwie haben sich die letzten 200m nicht gut angefühlt, es war wie auf rohen Eiern zu laufen. Das Tempo kann ich auch zu Hause alleine im Training laufen. Vielleicht fehlt mir das Krafttraining ein bisschen.“, versuchte er im Ziel eine erste schnelle Analyse. Somit fällt der Wettkampf wieder einmal in die Kategorie „Jeder Wettkampf ist besser als Training“ und die nächste Chance für Arne, sein Leistungsvermögen zu zeigen, ließ nicht lange auf sich warten.

Am darauffolgenden Mittwoch kam dann bereits die nächste Chance; mal wieder beim Abendsportfest in Pfungstadt. Dort war Arne über die 800m am Start, für drei seiner Athleten, Jakob und Clemens Möller sowie Julia Altrup stand die längste aller Mittelstrecken, die 3000m auf dem Programm.

In dem zweiten nach Zeiten gesetzten Lauf waren die Bedingungen für eine schnelle Zeit bei Arne gegeben. Da Rennen entwickelte sich allerdings etwas unglücklich: nach gutem Beginn verschleppte der in Führung liegende Läufer das Tempo in der zweiten Kurve ein wenig, sodass das Feld extrem eng zusammenrückte und es zu einigen Rangeleien kam und für Arne nur die zweite Bahn blieb. Wie schon in Wetzlar fehlte ihm am Ende ein wenig die Tempohärte, sodass die Uhr nach 2:03,52min stehen blieb, womit er gar nicht zufrieden war. Der kommende 3000m-Lauf seiner Schützlinge Jakob, Clemens und Julia bot aber alle Voraussetzungen um seine Laune wieder zu heben: Nach wenig Training in der letzten Zeit ging es für Julia und Clemens in erster Linie darum, Jakob auf seinem Weg in Richtung einer Zeit unter 10min zu unterstützen. Die Bedingungen um 21h waren optimal: angenehme Temperaturen um 20°, Windstille und ein Lauf mit vielen Athleten, für die es in Richtung 10min gehen sollte. Die ersten 1500m sollte Julia die Tempoarbeit übernehmen und so die Grundlage schaffen. Das gelang ihr auch perfekt, sodass nach der Hälfte der Strecke noch alle Möglichkeiten gegeben waren. Beim Einlaufen hatte Julia noch mit sich gehadert, wie sie nach der „Erledigung“ ihrer Aufgabe weitermachen sollte, ihre Beine waren dann aber so gut, dass sie weiterlief. Jakob wurde jetzt von Clemens unterstützt, der das Tempo minimal anzog, sodass nach 2400m bereits absehbar war, dass das Erreichen der einstelligen Zeit bereits recht sicher schien. Die letzten 500m lief Jakob dann alleine und holte alles aus seinem Körper heraus. Mit einer hervorragenden Schlussrunde in 76sec unterbot er die 10min mit 9:53,08min deutlich. Clemens konnte auf den letzten Metern nicht mithalten (angesichts der vorangegangenen Tage mit vielen Wanderungen und noch mehr Höhenmetern nicht überraschend) und benötigte für die 7,5 Runden 10:00,07min. Julia zeigte dahinter, dass auch ohne viel Training manchmal Topleistungen möglich sind: Sie lief nur knapp hinter den beiden Brüdern, ließ sich im Sog mitziehen und verbesserte ihre Bestzeit um mehr als 20sec auf 10:02.98min.

„Pfungstadt hat mal wieder bewiesen, dass es immer gut für schnelle Zeiten ist. Mit der Unterstützung von Clemens und Julia konnte ich die 10min-Schallmauer gleich deutlich unterbieten und bin damit mega zufrieden. Es war einfach ein geniales Rennen, die Tatsache, dass ich einfach nur mitlaufen musste und mir keine Gedanken über die Zeit machen musste, hatte daran sicher einen hohen Anteil. Dass Julia dahinter auch noch Bestzeit laufen konnte, ist natürlich super, zumal ja vorher Zweifel bestanden, wie lange sie das Tempo überhaupt mitlaufen kann. So war es ein perfekter Abend!“, bilanzierte Jakob den Abend.

In den kommenden Wochen und Monaten geht es für die Gruppe dann nochmal zu ein paar Bahnläufen, dann klassischerweise nochmal auf die Straße und ab November dann wieder auf die Crossstrecken in ganz Hessen.