Bahneröffnung Wetzlar – Formkurve steigt weiter an

Wie auch schon Pfungstadt am Mittwoch ist Wetzlar eine feste Größe in unserer Saisonplanung: Egal ob zur Bahneröffnung oder zum Sommerferiensportfest – wir sind hier immer gerne zu Gast. Auch wenn es organisatorisch dieses Mal ein paar kleinere Probleme gab und der Wind den Sprintern nicht gewogen war, sollte Wetzlar wieder zeigen, dass hier schnell gelaufen werden kann.

Aber: Nicht nur auf der Laufbahn waren wir vertreten. Im Weitsprung war Lucy bei den Frauen am Start und zeigte mit einer schönen Serie, dass auch mit einem sehr sprintlastigen Training weit gesprungen werden kann: 4,94 m (+1,3) sind eine neue Bestleistung. Leider gar nicht richtig in den Wettkampf fand Rihards in der M14: Weiter als 3,40 m (+0,0) im ersten Versuch wurde es nicht. Viele ungültige Versuche und Probleme mit dem Anlauf machten den Wettkampf zu einem schwierigen.

Im Speerwurf lief es für Rihards dann aber schon deutlich besser: Mit 22,42 m und drei weiteren Versuchen jenseits der 20-m-Marke darf er mehr als zufrieden sein. Ein Jahr älter ist Lukas, der ebenfalls mit dem Speer am Start war. 27,33 m sind dabei eine tolle neue Bestleistung, und die Hoffnung ist da, dass es schon kommende Woche im heimischen Stadion über die 30-m-Marke geht. Beide Jugendlichen waren dann noch über 800 m am Start und zeigten dabei ihre Stärke: Nach einer mutigen ersten Runde, die Rihards noch im Schlepptau von Lukas absolvierte, wurde es für ihn hinten raus zwar richtig hart. Lohn für die zwei Runden in 2:45,71 min ist aber eine neue Bestleistung. Lukas konnte hinten raus sogar nochmal zulegen und darf eine neue PB von 2:32,26 min feiern. Theoretisch noch in der gleichen Altersklasse am Start ist Frederik, für den es heute aber in der U18 an den Start ging, da das Feld dort ein für ihn passenderes Rennen erwarten ließ. Genau das bewahrheitete sich dann auch: Die ersten 500 m konnte er schön mitschwimmen und dann seine Attacke setzen. Dass am Ende dennoch „nur“ 2:15,09 min stehen, geht nach dem 3000-m-Rennen von Pfungstadt am Mittwoch in Ordnung.

Sonst auch auf den 800 m unterwegs ist Jan. Heute ging es für ihn aber nur einmal rund ums Stadion – und das auch noch aus dem Block. Dass er das nicht völlig verlernt hat, konnte er eindrucksvoll zeigen und lief ein tolles Rennen. Standen letztes Jahr noch knapp 57 s in den Bestenlisten, konnte er sich jetzt auf 54,09 s steigern – am kommenden Mittwoch geht es für ihn in Wiesbaden dann aber wieder auf seine Paradestrecke. Auf den 400 m beheimatet ist Michael. Nach einem schwierigen Winter standen hinter seiner Form von vornherein einige Fragezeichen. Dass er noch nicht da ist, wo er hinwill, zeigt dann auch sein Ergebnis von 55,51 s. Die Hoffnung, dass das in den nächsten Wochen und Monaten noch besser wird, ist aber vorhanden!

Auf der Sprintbahn dann aber wie fast immer die meisten VfLer am Start: Über 100 m derer gleich fünf, über 200 m ein Quartett. Angesichts des starken, teilweise böigen Windes schienen Bestleistungen fast unmöglich. Wenn bei Sophia dann dennoch 13,75 s in der Ergebnisliste stehen (der Wind wird dort mit 0,0 angegeben – gefühlt war aber ein deutlicher Gegenwind vorhanden) und damit nur wenige Hundertstel zur PB fehlen, ist das umso schöner. Bei Paulina (14,00 s, +0,4) und Amelie (14,35 s, +0,4) lief es über die kurze Sprintstrecke noch nicht ganz rund. In den letzten Jahren gar nicht über 100 m am Start war Lucy – als erste Marke stehen bei ihr jetzt 13,90 s (–1,3), die aber sicherlich nicht lange Bestand haben werden. Für Robin war eine neue PB nach einem richtig guten Winter trotz Gegenwind eigentlich fast Pflicht. Mit 11,71 s (–0,4) im Vorlauf und der Steigerung um eine Hundertstel auf 11,70 s (–0,3) gelang ihm das gleich zweimal.

Über die doppelt so lange Strecke verschlief Robin die ersten 50 m völlig, konnte aber auf der Zielgeraden seine Top-Speed nochmal richtig gut ausspielen. In 23,97 s (–2,5) fehlen am Ende zwar gut zwei Zehntel zur PB – aber wenn Robin es schafft, vom ersten Meter an richtig Gas zu geben, wird auch diese Zeit bald Geschichte sein. Bei den Frauen dann ein bisschen das umgekehrte Bild zu den 100 m: Sophia schafft es nicht richtig, ihre Schnelligkeit auf die Bahn zu bringen, 28,50 s (–2,3) sind nicht ihr Leistungsvermögen. Paulina hingegen kommt richtig in Fahrt und kann sich auf 28,76 s (–2,3) steigern. Für Amelie sind die 29,71 s (–2,0) gerade angesichts des Windes eine schöne Steigerung gegenüber dem Einstieg in Friedberg vor zwei Wochen.

Eine Menge Wind, einige neue persönliche Bestleistungen und vor allem die Sicherheit, dass es bei fast allen VfLern in die richtige Richtung geht, nehmen wir am Ende aus Wetzlar mit. (Text und Bilder: Jakob)

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