D(J)MM – für eingefleischte Leichtathleten ist sofort klar, worum es geht – alle anderen verstehen erstmal gar nichts. Ein Format, das sich bei den Erwachsenen an der immer beliebteren Team-EM orientiert und bei den Jugendlichen (in unserem Fall der WU14) eine etwas abgespeckte Version davon darstellt. Die Rahmenbedingungen sind recht einfach: sieben Disziplinen, beliebig viele Athleten (die je maximal drei Disziplinen machen dürfen), die zwei besten Athleten jeder Disziplin werden für die Mannschaft gewertet.
Angereist mit nur sechs Athletinnen war schon die Festlegung, wer welche Disziplin macht, eine echte Herausforderung. Niemand will Hochspringen, alle wollen Weitspringen, Paula und Emma müssten optimalerweise mindestens vier Sachen machen… Trotz allem stand am Ende ein Plan, mit dem alle mehr oder weniger zufrieden waren und der uns die maximale Ausbeute an Punkten versprach.
Los ging es mit dem Ballwurf. Dort waren Amelie (die eigentlich noch in der U12 startet und damit die jüngste Teilnehmerin im gesamten Feld war) und Zoe am Start. Beide beförderten den Ball direkt im ersten Versuch auf ihre Bestweite und konnten so erste wertvolle Punkte sammeln. Weiter ging es mit dem Flachsprint über 75m. Mia, unsere stärkste Sprinterin konnte ihren Lauf als Zweite beenden und war damit und auch mit ihrer Zeit hochzufrieden. Danach war Felina das erste Mal im Einsatz – ebenfalls über die 75m. Trotz Hochstarts (Felina trainiert erst seit diesem Frühjahr bei uns) erreichte sie das Ziel nach starken 11,71sec. Anschließend griffen über die Hürden dann auch unsere letzten beiden Athletinnen Emma und Paula ins Geschehen ein. Mittlerweile ist auch Paula beim Dreierrhytmus angekommen – was soll es da anderes geben als eine neue Bestzeit? Ebenfalls in neuer Bestzeit im Ziel war Emma- wie auch in Gießen vor einigen Wochen wenige Zehntel schneller als Paula. Es wird spannend zu sehen, zu welchen Zeiten die beiden in den kommenden Monaten noch in der Lage sein werden!
Als vierte Disziplin stand der Weitsprung an. Hier am Start: Amelie, Emma und Zoe. Am beeindruckendsten ist hier die Leistung von Amelie: Mit 3,86m pulverisiert sie ihre Bestleistung, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis bei ihr die 4m-Marke fällt. Diese bereits etliche Male übersprungen hat Emma, die mit 4,30m wieder in den Bereich ihrer Bestleistung springen konnte. Zu diesen Weiten fehlt Zoe noch ein ganzes Stück – mit 3,11m kann sie aber dennoch zufrieden sein. Nach dem Weit- ging es dann zum Hochsprung. Keine unserer Athletinnen war richtig begeistert von der Aussicht, springen zu müssen – hier besteht für die Trainer wohl noch einiges an Nachholbedarf. Ohne Wettkampferfahrung in dieser Disziplin und mit sehr wenig Training blieb es schließlich an Mia und Felina hängen, wenigstens ein paar Punkte zu sammeln. Bis 1,12m waren die beiden mit einer blitzsauberen Serie unterwegs und konnten alle Höhen im ersten Versuch meistern. Bei 1,16m scheiterte Mia dann allerdings dreimal, sodass für sie mit 1,12m am Ende 2cm weniger als vor einigen Wochen in Gießen zu Buche stehen. Bei Felina das gleiche Spiel: Bis 1,20m kein einziger Fehlversuch – bei 1,24m dann direkt dreimal gerissen. Mit ein bisschen mehr Training und mehr Selbstvertrauen sind aber beiden deutlich höhere Höhen zuzutrauen! Zum Abschluss ging es dann noch zweimal auf die Rundbahn. Zuerst die Staffel und abschließend zwei quälende Runden für die 800m. In der Staffel – auch das konnten wir vorher kaum trainieren – lief es am Anfang super: Emma mit einem guten Start und einem sauberen Wechsel auf Paula, danach eine saubere Übergabe auf Felina. Der letzte Wechsel ging leider völlig daneben, sodass einige Punkte auf der Bahn liegen blieben. Die zwei guten Wechsel und die starken Einzelleistungen sicherten aber den dritten Platz in der Disziplinabrechnung. Zum Schluss dann die Ausdauerleistung, die dann irgendwie doch zu jedem „echten“ Mehrkampf dazugehört. Unsere beiden Athletinnen mit völlig verschiedenen Voraussetzungen: Paula – eigentlich von vornherein als Siegerin feststehend – mit dem Ziel Bestzeit unterwegs und Amelie mit dem einzigen Ziel, die zwei Runden irgendwie zu überstehen. So überraschte auch die Situation direkt nach dem Start wenig: Paula einsam vorweg und Amelie in ihrem Tempo am Ende des Feldes. Bei den mittlerweile hochsommerlichen Temperaturen war für Paula schon bei Rennhälfte klar, dass es mit einer neuen Bestzeit nichts wird. Die Zeit von 2:46min ist dennoch angesichts der Umstände äußerst respektabel. Amelie macht alles genau richtig: Sie hält sich am Ende des Feldes, macht ihr Rennen, mobilisiert auf den letzten Metern noch einmal alle Kräfte und kommt völlig platt ins Ziel.
In der Endabrechnung steht ein dritter Platz in der Mannschaftswertung zu Buche. Für alle – Trainer und Athletinnen – war es ein schöner Tag, der gerade uns Trainer aber auch gezeigt hat, wo noch Steigerungspotenzial liegt. Nächstes Jahr mit einer hoffentlich größeren Mannschaft und gezielterer Vorbereitung sind aber mit Sicherheit ein paar Punkte mehr drin!
Komplette Ergebnisse gibt es hier, Bilder wie immer bei Flickr