Bergläufe für Jakob und Clemens Möller sowie Alexander Stöhr in den hessischen Mittelgebirgen und ein Stadtlauf in der Heimat für Julia Altrup standen am verlängerten Wochenede auf dem Plan.
Für die Möller-Brüder stand an Clemens‘ Geburtstag mal was Anderes als die üblichen Bahn- und Straßenläufe auf dem Programm: der Sturm auf den Vulkan. Dabei gilt es von Schotten aus den Hoherodskopf zu bezwingen – etwa 12km Strecke mit gut 500 Höhenmetern liegen dazwischen.
Für beide lief der Wettkampf in der Kategorie „Spaß haben und sehen, was passiert“, sodass sie keine konkreten Ziele hatten. Die Strecke war beiden zu großen Teilen bekannt – vor zwei Jahren waren sie hier schon einmal am Start. Vom Start weg liefen beide vorne im großen Feld mit und platzierten sich unter den ersten 15 Athleten. Clemens, der sich auf bergigen Strecken schon immer recht wohl fühlt, konnte vor allem auf den besonders steilen Stücken nach etwa der Hälfte der Strecke seine Stärke ausspielen. Hier ging es für einige hundert Meter so steil bergauf, dass die etwas früher gestarteten Mountainbiker fast ausnahmslos schieben mussten. Im oberen, deutlich flacheren Teil konnte er dann nochmal beschleunigen, sodass er das Ziel als 10. im Gesamteinlauf nach 54:29min erreichte. Etwa drei Minuten dahinter platzierte Jakob sich als 13. im Gesamteinlauf nach 57:58min. Lange war er zusammen mit der ersten Frau, Lena Becker, gelaufen, konnte sich aber etwa 1,5km vor dem Ziel absetzen. „Es war sehr hart heute, das steile Stück hat mich ziemlich gekillt, danach waren die Oberschenkel wie Blei… dennoch hat es Spaß gemacht und ich bin völlig zufrieden mit meinem Lauf“, zog er Bilanz. Auch sein Bruder zeigte sich zufrieden: „Berglauf ist immer hart, aber durch die langen nicht so steilen Stücke lässt sich hier gut laufen und die Strecke ist landschaftlich extrem reizvoll, das lässt einen die brennenden Muskeln wenigstens manchmal vergessen.“
Nur einen Tag später war Alexander Stöhr beim Feldberglauf am Start. Obwohl er von einer starken Erkältung noch nicht ganz erholt war, wollte er nicht auf seinen Lieblingslauf verzichten.
Mit 9.700m und 585 hm ist der Lauf auch in fittem Zustand eine echte Herausforderung. Dieses Mal war es für Alexander besonders hart, da sich seine Schwächung schon früh bemerkbar machte und die Strecke gefühlt deutlich steiler war als im letzten Jahr. Als er schon auf den ersten Kilomentern gegen den Berg kämpfen musste, schaltete er seine Uhr ab und korrigierte sein Ziel auf “ankommen”. Dies schaffte er dann auch knapp unter einer Stunde, fast fünf Minuten langsamer als im letzten Jahr. Aber auch ohne neue Bestzeit war der Lauf wieder ein Erlebnis und Alexander freut sich schon jetzt auf die nächste Auflage des Feldberglaufs.
Für Julia Altrup ging es nach längerer Erkältung in der Heimat Neheim beim City-Lauf weniger um die Zeit. Stattdessen galt es den Lauf, den sie bereits seit etlichen Jahren jedes Jahr bestreiten konnte, mit möglichst geringem Aufwand zu gewinnen.
So ließ sie es verhältnismäßig ruhig angehen, genoss die Volksfest-Stimmung entlang der Strecke, und konnte sicher als erste Frau über die Ziellinie laufen. Die Zeit von 40:30min “ist jetzt natürlich nicht so Bombe, aber beim Citylauf geht es auch einfach nicht um die Zeit. Es hat heute einfach Spaß gemacht zu laufen.” Der Sieg bescherte ihr dann auch weitere wichtige Punkte in der Cupwertung für den Sauerland Laufcup. Eine schöne Zugabe war der zweite Platz in der Mannschaft, den sie zusammen mit ihrem Vater und ihrem Freund Max erlaufen konnte.
In den kommenden Wochen geht es für Julia dann wieder auf die Bahn, um dort die Bestzeiten zu verbessern und bei den überregionalen Meisterschaften optimale Leitungen abrufen zu können.
Eine Woche nach dem Osterlauf in Paderborn war Lena Ritzel schon wieder am Start: Die hessischen Langstreckenmeisterschaften in Wiesbaden standen an. Wie nicht anders zu erwarten waren die Starterfelder in den meisten Läufen sehr dünn gesät und so mussten viele Läufer einsam ihre Runden drehen.
So erging es auch Lena: Zum ersten Mal war sie über 5000m am Start und die Platzierungen waren schon im Vorhinein relativ klar. Ganz vorne Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) die überlegen siegte, dahinter Franziska Althaus vom TV Waldstraße Wiesbaden und als Dritte Lena. Als Ziel war eine Zeit von unter 18 Minuten ausgegeben worden, in der passenden Zeit passierte sie auch die ersten Kilometer. Ab der Hälfte wurden die Runden dann jedoch immer langsamer, alleine musste sie gegen die Uhr und den auffrischenden Wind kämpfen, was mit den noch von Paderborn schweren Beinen immer mühseliger wurde. So wurde es auch nicht nochmal schneller und sie erreichte das Ziel nach 18:20min. Mit diesem Ergebnis haderte sie ein wenig: „Für das erste Rennen über 5000m war es okay, vor allem mit der kurzen Pause und den Bedingungen hier. Aber das geht noch schneller, damit bin ich noch nicht durch.“ Nach den vielen langen Wettkämpfen geht es jetzt für Lena erstmal wieder auf die Mittelstrecke.
Nach etlichen Kilometern in den vergangenen Wochen stand am Karsamstag das erste richtige Highlight an: der Osterlauf in Paderborn. Der VfL repräsentierte den Kreis über 10km mit 6 Startern: Julia Altrup, Clemens und Jakob Möller, Lena Ritzel, Tobias Roth und Arnfried vom Hofe. Eva Kotschi war über die halbe Strecke am Start. Die 4500 Starter hatten eine flache Runde rund um das Sportzentrum in Paderborns Innenstadt zu bewältigen.
Für Tobi galt es nach gutem Training die 40min-Marke zu unterbieten. Er lief ein konstantes Rennen und erreichte das Ziel nach 39:02min. Damit hatte er sein Ziel deutlich unterboten und war dementsprechend zufrieden: „Es läuft einfach super: Eine Bestzeit nach der anderen, jetzt habe ich mich um mehr als eine Minute gesteigert, als nächstes stehen dann wieder längere Strecken an.“
Etwas schneller wollten Julia, Jakob und Lena laufen: Für alle galt es, im Bereich von 38min ins Ziel zu kommen. Die ersten fünf Kilometer liefen fast wie von alleine, bei 5km deutete alles auf eine Zeit knapp unter 38min hin. Jakob zog danach das Tempo etwas an, seine Bestzeit von 37:46min war spätestens zu diesem Zeitpunkt sein persönliches Ziel. Auch wenn es ab Kilometer 7 zunehmend härter wurde, lief er den letzten Kilometer noch einmal deutlich schneller und erreichte am Ende das Ziel nach 37:20min, was eine neue Bestzeit bedeutete – dementsprechend zufrieden war er im Ziel. Julia, die das erste Mal 10km auf der Straße unter Coach Arnfried in Angriff nahm, lief lange hinter Jakob und Lena her. Von Anfang an waren die Kilometer etwas schneller als geplant, stets hatte Julia andere Läufer vor sich, an denen sie sich orientieren konnte. Auf der Zielgeraden spielte sie ihre Mittelstreckenqualitäten voll aus und konnte noch an Lena vorbeilaufen: „Ich habe immer nur die Kilometersplits gesehen, als ich am Ende die 37:36min auf der Uhr gesehen habe, war ich total überrascht und mega glücklich!“. Für Lena war Jakob zwar nach gut 5km etwas zu schnell, dennoch konnte sie die zweite Hälfte einige Sekunden schneller laufen als die erste, was ihr bisher noch nie gelungen war, und so ihre Bestzeit um 43sec auf 37:37min verbessern, womit sie eine Sekunde hinter Julia ins Ziel kam.
Clemens und Coach Arne liefen auf den ersten Kilometern fast zusammen: Clemens wollte in den Bereich seiner Bestzeit von 35:35min laufen, für Arne galt es nach langer krankheits- und jobbedingter Pause wieder mit einer guten Zeit in den Wettkampbetrieb einzusteigen, ein konkretes Ziel hatte er sich aber nicht gesetzt. Nach der Hälfte der Strecke, die beide zusammen in 17:45min absolvierten, konnte Clemens Arnes Tempo nicht mehr folgen und musste abreißen lassen. Arne konnte die zweite Hälfte deutlich schneller laufen und benötigte für die 10km 35:04min. Diese Zeit übertraf seine Erwartungen, auch wenn zur Bestzeit noch etwas mehr als 40sec fehlen. Clemens musste auf der zweiten Hälfte etwas nachlassen und verpasste seine Bestzeit mit 35:51min um 16sec. Dennoch war er nicht unzufrieden: „Auch wenn Trainer Arne – wie eigentlich immer – noch Verbesserungsvorschläge hat, bin ich nicht unzufrieden. Ich konnte erst vier Wochen wieder voll trainieren und bin erst vor drei Tagen aus dem Trainingslager wiedergekommen. Mir fehlen einfach noch zwei oder drei Wochen, dann ist die Bestzeit auch wieder drin!“
Die 5km nahm Eva in Angriff. Für sie stand der Spaß im Vordergrund, das Laufen ist für die Sportstudentin nur eine Sportart unter vielen. Nach 23:58min erreichte sie das Ziel. Vergangenes Jahr war sie zwar in Neustadt schon einmal schneller, dennoch war sie zufrieden und hatte Spaß an der Veranstaltung.
Somit zeigte sich wieder einmal, dass Paderborn für die Langstreckler ein heißes Pflaster ist. Eine perfekte Organisation, eine schnelle Strecke und die hervorragende Stimmung entlang der Strecke ermöglichen ein optimales Umfeld für schnelle Zeiten!
Dank für die Bilder an Helmut Schaake und Eva Kotschi!
In der Heimat – im Sauerland – war Julia Altrup am vergangenen Wochenende am Start. Beim Hennesee-Panoramalauf, der zu dem elf Läufe umfassenden Sauerland Lauf-Cup gehört, wollte sie den Grundstein zum erneuten Sieg (letztes Jahr war sie am Ende ganz vorne) in dieser Serie legen.
Angestrebt waren Kilometerzeiten rund um 3:55min, sodass nach 10km eine Zeit von etwas über 39min hätte herauskommen sollen. Entlang des Seeufers ging es 5km in die eine Richtung und dann den gleichen Weg wieder zurück. Vom Start weg lief Julia auf Platz eins der Frauenkonkurrenz, der erste Kilometer lag auch noch genau im Plan, danach wurde es aber schon schwerer und langsamer. “Weder vor mir noch hinter mir war jemand in der Nähe, dann habe ich auch noch Seitenstiche bekommen und mir eine Blase gelaufen, die letzten Kilometer waren ziemlich hart, im Ziel war ich einfach nur froh, angekommen zu sein!”. Die Zeit lag mit 40:03min dann auch deutlich über den Erwartungen. Dennoch war es für Julia ein schönes Erlebnis, mit den alten Bekannten und Vereinskameraden zu laufen, der Sieg war dabei zu keiner Sekunde gefährdet, sodass in der Serienwertung noch alle Möglichkeiten gegeben sind.
Ostersamstag geht es dann für Julia wie auch für zahlreiche weitere VfLer nach Paderborn zum Osterlauf.
Nach den Hessischen Straßenlaufmeisterschaften stand nur vier Tage später schon die nächste Meisterschaft an: Die Regionslangstreckenmeisterschaften in Langgöns. Hier war der VfL mit 9 Athleten am Start: Im Stadioncross über 1500m Laurenz, Leon und Carlotta, über 2000m Paula, Lena Ritzel über 3000m und über 5000m Thorsten Herrig, Julia Altrup sowie Jakob und Clemens Möller.
Zuerst ging es für die jüngsten Starter im Stadioncross an die Startlinie. Es galt zuerst 300m auf der Bahn, dann etwa 500m rund um das Stadion und zum Abschluss noch einmal 700m auf der Bahn zu laufen. Carlotta, bisher ohne große Lauferfahrung, zeigte ein starkes Rennen, leider verordnete sie das Ziel 100m zu früh, sodass sie auf der Zielgerade noch einen Platz verlor. Dennoch konnte sie mit einer Zeit von 6:20min und einem 5. Platz völlig zufrieden sein. Laurenz wurde ebenfalls 5., er lief lange zusammen mit zwei anderen Läufern, war diesen im Schlussspurt noch nicht ganz gewachsen, aber mit etwas mehr Arbeit an der Schnelligkeit wird das in Zukunft sicherlich besser. Leon, der vor zwei Wochen in Gladenbach seinen ersten Lauf absolviert hatte, ging von Beginn an mutig mit den anderen Läufern mit, musste aber schnell erkennen, dass er diesem Tempo nicht gewachsen war, sodass er das Ziel als 4. Nach 7:01min erreichte. Auch bei ihm kann man sicher sein, dass mit dem Wechsel in Clemens Trainingsgruppe, der nach Ostern ansteht, eine deutliche Leistungssteigerung möglich ist.
Für Paula ging es nach länger andauernden Knieproblemen darum, mal wieder Wettkampfluft
zu schnuppern und eine gute Zeit zu laufen. In einem sehr klugen Rennen hielt sie sich lange zurück, um am Ende nochmal anzugreifen, und erreichte das Ziel nach 7:44min als 3.
Nach der Bestzeit am Samstag zuvor wollte Lena einfach mal schauen, was das Rennen bringen würde, große Erwartungen hatte sie nicht, zumal sie, wie erwartet, komplett alleine laufen musste. Nachdem sie bei 2km schon etwas über der anvisierten Zielzeit von unter 10:30min lief, konnte sie auf den letzten zwei Runden noch einmal zulegen und erreichte das Ziel nur knapp über Bestzeit nach 10:27min als neue Regionsmeisterin. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es doch so gut läuft, besonders nachdem ich mich auf dem zweiten Kilometer schon nicht mehr so gut gefühlt habe“.
Ebenso den Regionsmeistertitel erringen konnte Julia Altrup. Eigentlich wollte sie in Richtung 18:20min laufen, dieses Vorhaben war aber schon nach drei Kilometern außer Reichweite, sodass sie nach 5km alleine an der Spitze des Feldes das Ziel 18:49min erreichte. Angesichts einer längeren Erkältung und der Tatsache, dass die die ganze Zeit alleine laufen musste, war sie mit dem Ergebnis dennoch nicht unzufrieden.
Im letzten Rennen ging es dann für Thorsten Herrig und die Möller-Brüder auf die 12,5 Runden. Thorstens Ziel war einfach nur, mal wieder einen Wettkampf sauber durchzulaufen ohne Magenprobleme zu kriegen. Das gelang ihm auch hervorragend: Nach etwa 1000m löste er sich aus einer Gruppe und lief fortan alleine gegen die Uhr. Er erreichte das Ziel nach
16:28min als 3. Clemens hatte ebenfalls keine klar umrissenen Ziele – nach den 10km von Samstag lief er etwa die Hälfte des Rennens mit deutlich stärkeren Konkurrenten mit und büßte auf der zweiten Hälft einige Sekunden ein. Dennoch war er mit 17:07min (8. Platz) genau so schnell wie vor einem Jahr, was Hoffnung für die nächsten Rennen macht. Sein älterer Bruder wollte nach den verkorksten Meisterschaften in Eschwege mal wieder ein gleichmäßiges Rennen laufen und zeigen, dass er durchaus in der Lage ist, an die Zeiten aus dem letzten Frühjahr anzuknüpfen. Das gelang ihm auch recht gut: In einem gleichmäßigen Rennen lief er fast immer im Windschatten anderer Läufer und benötigte für die 5000m 18:08min, was einen 12. Platz bedeutet.
Schon einige Tage früher war Tobias Roth beim Kölner Frühlingslauf am Start. Eigentlich hatte er einen Start in Frankenberg ins Auge gefasst, der Straßenlauf wurde aber recht kurzfristig abgesagt, da das Gelände durch eine andere Veranstaltung blockiert war. So nahm Tobi den langen Weg nach Köln auf sich, um dort die erst vor wenigen Wochen aufgestellte Bestzeit erneut zu unterbieten.
Auf einer dreimal zu laufenden Runde in einem Stadtpark gab es dann optimale Bedingungen: flache Strecke, perfektes Wetter – es konnte also angegriffen werden. Nach zwei Runden fühlte Tobi sich noch so gut, dass er beschloss, auf Risiko zu laufen und erhöhte das Tempo, sodass plötzlich auch eine Zeit unter der magischen 40min-Marke denkbar schien. Daran scheiterte er am Ende zwar denkbar knapp mit einer Zeit von 40:11min, aber das war für ihn kein Grund zum Ärgern: “Jetzt habe ich ein Ziel für Paderborn, die 11sec schneller sind da mit Sicherheit drin!”
In zwei Wochen geht es dann also zum vorläufigen Saisonhöhepunkt, dem Osterlauf in Paderborn, bei dem der VfL, wenn alles gut geht und nieman krank wird, mit sieben Athleten über die 10km am Start sein wird.
Ungewohnterweise fanden die Hessischen Meisterschaften im Straßenlauf schon Ende März statt – in Eschwege. Für den VfL waren dieses Mal drei Athleten am Start: Die Möllerbrüder Jakob und Clemens sowie Lena Ritzel, alle über 10km.
Zuerst waren die Männer an die Reihe. Die Strecke entlang der Werra führte auf Radwegen erst 5km Richtung Osten, dann um einen Wendepunkt und wieder 5km zurück. Dabei hatten die Läufer mit Gegenwind auf dem Hinweg zu kämpfen. Clemens und Jakob sortierten sich zu Beginn im hinteren Mittelfeld ein, beide hatten den Plan, vorsichtig loszulaufen und auf der zweiten Hälfte zu versuchen, zuzulegen. Bis Kilometer 4 schien dieser Plan auch aufzugehen, dann musste Jakob aber erkennen, dass die Tagesform die angestrebte Zeit unter 38min nicht zulassen würde. Er kämpfe mit stetig langsameren Kilometern und erreichte das Ziel nach 39:33min als 30. der Hauptklasse (von 33 Startern). Sein Resümee: „Es war einfach schrecklich heute, ich hatte gehofft mit Rückenwind nochmal zulegen zu können, aber gefühlt hatte ich die ganze Zeit Gegenwind. Das einzig positive ist, dass ich mich heute durchgebissen habe und nicht aufgegeben habe.“ Clemens konnte seinen Plan etwas besser umsetzen: Er verlor zwar auf der zweiten Hälfte auch einige Sekunden, erreichte das Ziel aber, obwohl er eine längere Trainingspause hinter sich hat, nach 37:13min als 24. in der gleichen Klasse wie sein Bruder. „Das Ergebnis ist meinem momentanen Trainingsrückstand angemessen, ich denke, in Paderborn in drei Wochen kann es schon wieder ein Stück schneller werden.“
Eine Stunde nach den Männern ging es dann nach einer ausgiebigen Regeleinweisung durch den HLV-Straßenlaufwart Jochen Miersch auch für Lena Ritzel im Feld der Frauen und Senioren auf die Strecke. Der erste Kilometer war noch ein kleines bisschen zu schnell, danach konnte Lena zusammen mit einer anderen Läuferin ein gleichmäßiges Tempo laufen. Auf dem letzten Kilometer mobilisierte sie noch einmal alle Kräfte und brachte so die neue Bestzeit von 38:20min unter Dach und Fach. Dass dabei auch noch der Vizemeistertitel in der U20 heraussprang, war ein netter Nebeneffekt. „Ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich hier heute Bestzeit laufe, umso zufriedener bin ich mit dem Ergebnis. Ich freue mich zwar über den zweiten Platz, aber viel mehr über die Bestzeit.“
Jetzt stehen Mittwoch noch die Regionslangstreckenmeisterschaften auf der Bahn an, bevor der letzte Feinschliff für den Osterlauf in Paderborn erfolgt, wo der VfL mit einer größeren Gruppe am Start sein wird.
Für Tobias Roth gilt es dieses Frühjahr, erstmal die kurzen Strecken in Angriff zu nehmen, bevor es dann im Herbst auf die 42,195km in Kassel gehen soll. Als Hauptziel steht für ihn wie für viele andere VfLer der 10km-Osterlauf in Paderborn in etwas weniger als vier Wochen an.
Zur Vorbereitung darauf ging es für ihn vergangenen Samstag erstmals auf die 5km-Strecke. Beim Wintersteinlauf in Friedberg ging es für ihn darum, aus dem vollen Training heraus die Form zu testen, anvisiert war eine Zeit unter 19:35min. Diese Vorgabe konnte er auch gut umsetzen und platzierte sich im Gesamtfeld als Fünfter mit 19:18min: “Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, damit konnte ich eine weitere Etappe in Richtung Paderborn und dem großen Ziel Kasselmarathon erfolgreich beenden!”.
Kommendes Wochenende steht dann für ihn wie auch für die anderen VfLer noch ein 10km-Lauf auf dem Programm, bevor nochmal der letzte Schliff für Paderborn erfolgt, wo dann Bestzeiten fallen sollen!
Zum Abschluss der Winter- und damit Crosslaufsaison – standen dieses Jahr ungewöhnlich spät die Kreiscrossmeisterschaften in Galdenbach an. Nachdem Anfang Februar witterungsbedingt kein Lauf möglich war, ging es nun bei schon frühlingshaften Temperaturen auf die Strecke oberhalb des Stadions.
Der VfL war dabei mit einer großen Kindergruppe vertreten: Im zweiten Lauf des Tages waren Amelie, Friedolin und Kieran am Start. Für sie galt es, die etwa 1,1km lange Runde mit zwei knackigen Anstiegen, einem anspruchsvollen Bergabstück und der langen Zielgerade möglichst schnell zu bewältigen. Im mit fast 40 Kindern sehr großen Starterfeld hielten sich alle drei zu Beginn zurück, um am Ende nochmal alle Reserven zu mobilisieren. Für Amelie reichte es nach einem kräftezehrenden Endspurt zu einem starken dritten Platz in der W10. Kieran und Fridolin erreichten in der extrem stark besetzten M9 die Plätze sieben und neun.
Danach ging es für die etwas älteren Kinder auf eine etwas längere Runde, auf der zusätzlich ein längeres Bergabstück und eine weitere lange Gerade zu bewältigen waren. Hier waren Jan, Jakob, Friedrich und Leon am Start. Für fast alle war es der erste Start bei einer Laufveranstaltung – dementsprechend groß war die Aufregung vor dem Start. Aber dank einer guten Renneinteilung und der Anfeuerung der Eltern und Trainer auf den letzten Metern schafften es alle wieder ins Ziel: Friedrich als Zweiter der M11, Jan als Vierter und Leon als Fünfter. Jakob wurde Fünfter in der M10.
Alle Läufer zeigten sich nach dem Lauf zufrieden mit ihren Ergebnissen, zumal als sich herausstellte, dass die Jungs-Mannschaft in der U12 den zweiten Platz erlaufen hatte. Alle sieben sind jetzt (hoffentlich) vom Wettkampffieber gepackt und werden noch bei der einen oder anderen Veranstaltung am Start sein.
Im abschließenden Rennen der Erwachsenen über die Langstrecke war dann noch Alex Stöhr am Start. Erst am Abend zuvor hatte er aus der Zeitung von dem Lauf erfahren, sodass er nach längerer Pause wegen einer Muskelverletzung hier wieder in den Wettkampfbetrieb einstieg. In dem schwach besetzten Lauf konnte er einen zweiten Platz in der M35 erreichen. Für ihn ging es aber auch weniger um die Platzierung, als vielmehr darum, einen flotten Trainingslauf zu absolvieren.
Im niedersächsischen Löningen fanden bereits zum dritten Mal nach 2011 und 2014 die Deutschen Crosslaufmeisterschaften statt. Gemeldet waren vier VfLer: Trainer Arnfried vom Hofe über die Mittelstrecke, die dritte der hessischen Meisterschaften Julia Altrup in der U23, Lena Ritzel, die bereits eine starke Hallensaison absolviert hat, in der U20, und Thorsten Herrig bei seinem erst dritten Crosslauf über die Langstrecke bei den Herren.
An den Start gehen konnten leider nur zwei der vier: Lena und Thorsten, die beiden anderen mussten krankheitsbedingt passen. Die mehrfach zu durchlaufende 1,4km-Runde wies einige für Meisterschaften typische Hindernisse auf: Strohballen, ein Beachvolleyballfeld, einige extra aufgeschüttete Wälle und einen Hügel, der gleich mehrfach zu überqueren war.
Zuerst ging es für Lena auf drei Runden. Letztes Jahr in der U18 konnte sie noch 13. werden. Dieses Jahr startet sie in der höheren Altersklasse U20 – damit war das Ziel, in die Top20 zu kommen, durchaus ambitioniert. Ihre Absicht, sich zu Beginn zurückzuhalten, konnte sie perfekt umsetzen, sodass sie sich nach einer Runde im Mittelfeld befand. Zu diesem Zeitpunkt war das Feld aber noch recht dicht zusammen, sodass noch alles offen war. Zu Beginn der zweiten Runde orientierte sie sich dann auch zunehmend nach vorne und konnte Platzierung um Platzierung gutmachen. Eine Runde vor Schluss war ihr die Anstrengung zwar schon deutlich anzusehen, dennoch konnte sie ihren Weg nach vorne weiter fortsetzen und erreichte das Ziel wie bereits letztes Jahr auf Platz 13. Damit konnte sie ihr Ziel klar erreichen und war dementsprechend zufrieden. Gewinnen konnte den Lauf die letztjährige U18-Siegerin Lisa Oed aus Hanau.
Im letzten Rennen des Tages ging es für Thorsten auf die Langstrecke über etwas mehr als 10km. Für ihn war es die erste Teilnahme an Deutschen Meisterschaften, dementsprechend war ihm die Nervosität vor dem Start anzumerken. Wie geplant orientierte er sich erstmal recht weit hinten im Feld. Bereits eingangs der zweiten von sieben Runden war Thorsten die Anstrengung bereits deutlich anzumerken. Danach musste er dann auch alleine den weiten Weg in Richtung Ziel bewältigen und wurde zusehends langsamer. Nach 3km war ihm bereits anzusehen, dass er keinen großen Spaß mehr hatte, seine Aufgabe nach etwa der Hälfte der Strecke kam also nicht ganz überraschend. „Ich hatte heute einfach keine Kraft in den Beinen, vielleicht liegt das an meiner Ernährung, die ich in den letzten Wochen umstellen musste. Auch wenn es mich ärgert, war es die richtige Entscheidung auszusteigen.“, zog er nach dem Lauf Bilanz. Am schnellsten auf dieser Strecke war Philipp Pflieger, der für die LG Telis Finanz Regensburg startet und die deutschen Farben beim Olympia-Marathon in Rio vertreten durfte.
Für beide Läufer und die zur Unterstützung mitgereisten Möller-Brüder stand nach der Veranstaltung fest, dass eine Cross-DM eine schöne und besuchenswerte Veranstaltung ist, auch wenn aus VfL-Sicht das Ergebnis dieses Jahr ganz klar Licht und Schatten aufweist. Auf der Straße will dann aber auch Thorsten wieder an alte Stärke anknüpfen.
Keine zwölf Stunden nach der Rückkehr aus Löningen stand schon der nächste Wettkampf auf dem Programm: der Frühjahrslauf in Gießen-Wieseck. Am Start waren hier Jakob Möller und Klemens Weigl.
Obwohl man meinen sollte, dass beide schon erfahren genug sind, um ihr Rennen sinnvoll einzuteilen, begingen beide den gleichen Anfängerfehler: ein zu schneller erster Kilometer. Jakob, der im Bereich seiner Bestzeit von 18:12min aus dem vergangenen Jahr in Wieseck laufen wollte, benötigte für den ersten Kilometer 3:34, Klemens sogar noch weniger als 3:30, was auf eine Endzeit von deutlich unter 18min hinausgelaufen wäre. Anschließend mussten beide etwas nachlassen, hinzu kam die Behinderung durch die kurz vorher gestarteten Halbmarathonläufer, die nun zu überholen waren. So wurde vor allem Jakob stetig langsamer… Beide kämpften nochmal auf den letzten Metern in Richtung Ziel und erreichten dieses als 5. und 6. im Männerfeld. Klemens war mit der Zeit knapp über 18min angesichts seiner aktuell eher geringen Trainingsumfänge zufrieden. Für Jakob, der etwa 15sec an seiner Bestzeit vorbeilief, wäre mit einer besseren Renneinteilung und ohne das Slalom-Laufen sicher eine deutlich bessere Zeit möglich gewesen, sodass er nicht ganz zufrieden war.
In den anstehenden Straßenrennen werden alle beide sicherlich versuchen zu zeigen, dass die in der Lage sind, ihr Rennen besser einzuteilen und dann auch die eine oder andere Sekunde schneller sein.
Nachdem im vergangenen Jahr leider kein VfLer beim Lahntallauf am Start war, waren dieses Jahr drei Athleten über die 10km am Start: Tobias Roth, für den es zum ersten Mal auf diese Strecke ging, der erfahrene Klemens Weigel und Jakob Möller, der hier schon einige Male am Start war.
Die Strecke, die alle drei aus dem Training bestens kennen, führt entlang der Lahn durch die Cappeler Felder, zur Steinmühle und auf der anderen Lahnseite zurück. Die Bedingungen – beim Start etwa 8°, leichter Sonnenschein und komplette Windstille – waren für die etwa 900 Starter nahezu optimal.
Für Tobi stellt die Strecke von 10km eine völlig neue Herausforderung dar: Bisher war er lediglich bei drei Halbmarathons am Start. Seitdem er seine Trainingspläne von Arne bekommt, hat er aber viele kürzere Intervalle absolviert, sodass für ihn eine Zeit im Bereich von 42min möglich sein sollte. Nach einem schnellen Anfang pendelte sich das Tempo bei der angepeilten Pace von 4:10min/km ein, Tobi konnte sogar gegen Ende nochmal zulegen und erreichte das Ziel nach gut 41min. „Es war mal etwas Anderes als die gut doppelt so lange Halbmarathonstrecke, mit der Zeit und meinem Rennen bin ich zufrieden. Spätestens in sechs Wochen in Paderborn darf es aber gerne schneller werden“, gab er die Marschrichtung für die nächsten Wochen vor.
Jakob, der beim Lahntallauf bereits von zwei und fünf Jahren am Start war, einmal über die 10km und einmal im Halbmarathon, ging das Rennen mit der Zielrichtung an, in den Bereich seiner Bestzeit von 37:46min zu laufen. Bis km5 sah es auch so aus, als ob das gelingen könnte, dann kam aber die Autobahnbrücke, die ihm einige Sekunden und vor allem einiges an Kraft kostete, sodass er die zweite Hälft etwas langsamer als die erste lief und das Ziel nach etwas mehr als 38min fast auf die Sekunde eine Minute schneller als vor zwei Jahren erreichte. Beim Auslaufen resümierte er: „Ganz so schnell wie erhofft war es heute nicht, aber die Strecke ist doch nicht ganz so schnell, wie man denkt: die Brücke bei km6, einige Wellen ab km7 und viele Kurven. All das kostet Kraft, von daher bin ich mit meiner Zeit nicht unzufrieden. Nächste Woche in Gießen über die 5km will ich auch wieder angreifen, und in Paderborn fällt dann die Bestzeit auch über 10km.“
Klemens Weigl, der sich kurzfristig zu einem Start entschlossen hatte und in letzter Zeit nicht viel trainieren konnte, ging das Rennen mutig an: Er lief anfangs ganz vorne mit, entschied aber bald, dem Tempo nicht zu folgen und sein eigenes Rennen zu machen: „Angesichts meines Trainingsrückstands bin ich mit der Zeit von etwas mehr als 37mmin völlig zufrieden. Natürlich kann ich noch schneller laufen, aber dazu muss ich im Vorfeld einfach mehr machen.“, bilanzierte er nach dem Rennen.
Somit ist der Einstieg in die Straßenlaufsaison allen drei Athleten zufrieden stellend gelungen und man darf gespannt sein, was für Zeiten in den kommenden Wochen erreicht werden.