Nach einem ausgesprochen erfolgreichen ersten Tag wollten unsere Athletinnen daran am zweiten Tag in Fulda anknüpfen: Über 200 m waren mit Amelie, Paulina, Anna und Lucy gleich vier VfLerinnen am Start, über die Hürden waren Sophia und David unterwegs. Auf den Mittelstrecken maßen sich Jan und Frederik mit Hessens Besten, und Anna und Lucy nahmen zusätzlich zum Sprint noch am Hoch- bzw. Weitsprung teil.
Den Auftakt machten die 200 m. Wie auch schon über die 100 m machten strammer Gegenwind richtig schnellen Zeiten hier einen Strich durch die Rechnung – umso höher einzuschätzen ist Lucys Steigerung auf 28,32 sec gegenüber der rund drei Zehntel langsameren Zeit aus Friedberg. Ebenfalls zufrieden sein dürfen Paulina (28,66 sec) und Amelie (29,46 sec). Keinen richtig guten Tag erwischte Anna, die mit ihrer Zeit von 27,39 sec nicht wirklich zufrieden war – trotz Gegenwind wäre sie gerne schneller gelaufen! Am Ende hätten alle Athletinnen von uns ein zweites Mal im B-Finale laufen dürfen, das nutzten nur Amelie und Paulina. Nach einer einstündigen Wettkampfunterbrechung wegen eines Gewitters, komplett neuem Warm-up und viel Hin und Her lief es hier nicht mehr richtig gut, sodass beide sich nicht mehr steigern konnten.
Über die Hürden waren die Hoffnungen bei Sophia groß, endlich wieder an alte Stärke anzuknüpfen und eine 16er-Zeit zu laufen. Leider gelang ihr das nicht ganz wie erhofft, sodass sie ihrer Sammlung an niedrigen 17er-Zeiten eine weitere hinzufügen darf – nicht wirklich das, was sie und ihr Trainer sich im Vorfeld erhofft hatten. Noch ungünstiger lief es bei David, der schon die zweite Hürde touchierte, von da an zu kämpfen hatte und an der siebten Hürde sein Rennen beenden musste.
Auf der kürzesten Mittelstrecke wollte Jan zeigen, dass seine 1:59 min aus Wiesbaden keine Eintagsfliege waren. Vom ersten Meter an ging es richtig zur Sache, auf der Geraden gab es schon erste kleinere Rempeleien, bevor in der zweiten Kurve die Ellbogen richtig ausgefahren wurden. Das kostete Jan wertvolle Sekunden, verhinderte, dass er seinen Rhythmus fand, und führte am Ende zum achten Platz in 2:01,35 min. Nicht das, was er sich erhofft hatte – aber mit Meisterschaftsrennen hat Jan bisher einfach wenig Erfahrung, sodass er das Rennen als eine ebensolche verbuchen darf. Frederik – eigentlich noch in der M15 am Start – war im Feld der U18 im langsameren Lauf einsortiert. Dort machte er ein taktisch gutes Rennen – am Ende ging ihm ein bisschen die Puste aus. 2:13,43 min mit leichten Magenproblemen sind dennoch kein schlechtes Ergebnis, auch wenn es bei den „eigenen“ Hessischen in zwei Wochen dann gerne noch einmal schneller werden darf.
Für Anna lief beim Hochsprung leider nicht viel zusammen. Nach zuletzt 1,61 m war die Hoffnung groß, daran anzuknüpfen – mit Fersenproblemen gelang das heute aber gar nicht: Über 1,50 m gelang der Einstieg noch im zweiten Versuch, bei 1,55 m war dann aber schon Schluss. Für Anna also ein gebrauchter Tag – aber: Dienstag in Neukirchen gibt es schon die nächste Chance! Im Weitsprung liebäugelte Lucy mit der 5-m-Marke, nachdem zuletzt 4,94 m zu Buche standen. Nach zwei Versuchen, in denen sie weit vorm Brett absprang, gelang ihr im dritten zwar noch eine deutliche Steigerung auf 4,72 m – ein Ergebnis, das in Ordnung geht, aber eben auch nicht die erhoffte Weite ist.
Tag zwei also mit einigen soliden und einigen durchwachsenen Ergebnissen – so oder so waren die Hessischen eine top organisierte Veranstaltung in einem tollen renovierten Stadion! (Text: Jakob, Bilder: Clemens)