Süddeutsche Meisterschaften Halle 2019

Später Samstagnachmittag, Leichtathletik-Halle Frankfurt-Kalbach: Völlig erschöpft liegt Lena nach 15 Runden auf der Rundbahn und ist in erster Linie froh, dass es einfach vorbei ist. Gut zehn Minuten früher konnten die 3000m der Frauen nach einer Stunde Verzögerung bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften endlich starten. Angereist mit der Hoffnung auf eine neue Bestzeit im Bereich von 10:10min sah man Lena schon nach einem Drittel der Strecke an, dass das heute ein richtig hartes Stück Arbeit werden würde. Zusammen mit einer anderen Läuferin kämpfte sie Runde um Runde hinter den Führenden auf Platz fünf (wobei zwei Athletinnen davon außer Wertung am Start waren) um den Kontakt zu ihrer Begleiterin. Auf dem letzten Kilometer riss dann wie schon befürchtet die Lücke auf und Lena musste die letzten Meter im Alleingang bewältigen. Ohne Chancen auf die erhoffte Zeit fehlte dann der letzte Wille, sodass am Ende eine Zeit von 10:27min herauskommt. „Begonnen mit der Verzögerung von über einer Stunde hat heute einfach nichts zusammengepasst. Im Rennen selber habe ich mich schon relativ schnell nicht mehr gut gefühlt – der dritte Platz bedeutet mir nicht wirklich viel, eine schnelle Zeit wäre mir deutlich lieber gewesen.“, war Lena im Ziel dann von sich selber enttäuscht.

Gut eine Stunde vorher ein anderes Bild: Zu Beginn der letzten Runde im 800m-Rennen hat Julia das Heft in die Hand genommen und führt den A-Lauf an erster Stelle liegend auf die letzten 200m. Die Instruktionen vom Trainer waren eindeutig: Die Zeit ist nicht wirklich entscheidend, heute sollte es in erster Linie um die Platzierung gehen. Vom ersten Meter an setzte sie das perfekt um: Nach den ersten 120 Metern ergriff sie direkt die Initiative und setzte sich an die Spitze des Feldes. Das Feld blieb vorerst eng zusammen, sodass Julia nach gut der Hälfte der Strecke ihre Führung noch einmal abgab. Eingangs der letzten Runde dann der Entschluss, alles auf eine Karte zu setzen: „Mir war klar, dass alles möglich ist – also habe ich es nach 600m versucht. Auch wenn ich schnell gemerkt habe, dass ich eine kleine Lücke reißen konnte, hatte ich bis zum letzten Meter Angst, dass da nochmal jemand von hinten kommt. Dass es am Ende gereicht hat und ich sogar noch schneller war als bei den Hessischen, ist natürlich super!“

Am Ende also ein Tag voller Licht und Schatten: Eine unprofessionelle und einer solchen Veranstaltung nicht angemessene Zeitplanung, ein nicht zufriedenstellender Auftritt von Lena und der zweite Süddeutsche Meistertitel von Julia.

Noch ein paar Bilder gibt es bei Flickr. Komplette Ergebnisse gibt es beim DLV.