Trail du Petit Ballon – Möllerbrüder überzeugen in den Vogesen

Nach den hessischen Mittelgebirgen im letzten Jahr geht es dieses Jahr für Jakob und Clemens ein bisschen weiter weg auf die Trails: Frankreich und Belgien stehen auf dem Plan für die Highlights auf den Trails. Mitte März ist der Trail du Petit Ballon eine feste Größe im Trailrunning-Kalender, zumal diese Disziplin in Frankreich einen deutlich höheren Stellenwert als in Deutschland genießt.

In den Vogesen, deren höchste Erhebung der Grand Ballon mit gut 1400 m ist, wollte Jakob an seine Leistung in der Rhön auf der Marathon-Distanz anknüpfen. Clemens wagte sich an den Ultra über gut 52 km und mehr als 2000 hm. Am Start mit mehr als 1500 LäuferInnen ging es vorne von Anfang an richtig zur Sache – Clemens, der sich am Start eher defensiv eingereiht hatte, musste dennoch auf den ersten Kilometern etliche Plätze gutmachen, um von Läufern seines Niveaus umgeben zu sein. Die Strecke – ein bunter Mix aus befestigten Wegen durch die Weinberge, schmalen Singletrails, Forstwegen und Wiesenwegen – führte beide Strecken die ersten 18 km über einen langen Anstieg in Richtung Petit Ballon. Während Clemens den Gipfel in Angriff nahm, ließ Jakob diesen links liegen und rollte erstmal wieder in Richtung Tal. Clemens kämpfte währenddessen mit dem Schneefall und der stark reduzierten Sicht auf rund 1200 m. Immer wieder angefeuert von der mit angereisten Unterstützung (Danke an Laurenz, Felina und Wiebke) nahmen die beiden rund 15 km vor dem Schluss den letzten langen Anstieg in Angriff. Auf den folgenden 10 km kamen nochmal rund 300 hm zusammen – angesichts der Gesamtsumme von 1500 hm (Jakob) bzw. 2200 hm (Clemens) auf den ersten Blick nicht viel, aber angesichts der schon müden Beine eine größere Herausforderung als die langen Anstiege zu Beginn. Mit einem Mix aus Hiking und Running gelang beiden aber auch das noch richtig gut. Auf den letzten Kilometern hatte Jakob dann etwas Probleme mit den deutlich langsameren Läuferinnen der kürzeren Strecke – diese zu überholen, war auf dem schmalen Singletrail eine echte Herausforderung. Clemens hatte es eine gute halbe Stunde später schon deutlich leichter und konnte seine Leistung hier nochmal in Gänze abrufen. Die letzten zwei Kilometer im Downhill durch die Weinberge konnten beide dann aber nochmal genießen und es rollen lassen.

Als 17. erreichte Clemens das Ziel nach 4:35 h, Jakob wurde nach 3:59 h 31. Mit dem Ergebnis sind beide mehr als zufrieden – für Jakob ist es beim zweiten Trailmarathon eine deutliche Verbesserung trotz einiger Höhenmeter mehr, für Clemens ist es der erste offizielle Ultra, und das bei nicht ganz einfachen Bedingungen in einer beachtlichen Zeit. Fast genauso wichtig: eine tolle, abwechslungsreiche Strecke und auch neben dem Wettkampf ein schönes Wochenende in den Vogesen! (Text: Jakob)

Ergebnisse gibt es hier, Bilder bei Flickr