Zwei Meisterschaften – einmal erfolgreich, einmal frustrierend

Mit dem Sommer beginnt auch die Zeit der Landes- und Bundesmeisterschaften in der Leichtathletik. So auch für die beiden leistungsstärksten Athletinnen: Lena Ritzel und Julia Altrup.

Samstag standen für Julia die Deutschen Juniorenmeisterschaften in Leverkusen auf dem Programm. Nachdem die Quali über die eigentlich geplanten 1500m nicht erreicht worden war, wich sie auf die 800m auf, für die die Quali am letzten Tag noch gerade so geschafft wurde. Im Starterfeld von gut einem Dutzend Athletinnen gab es zwei Vorläufe – jeweils die Siegerin sowie insgesamt vier Zeitschnellste durften Sonntag im Finale dann nochmal auf die Rundbahn. Mit ihrer Qualizeit waren die Chancen auf das Erreichen des Finals von Vornherein eher gering, somit war da Ziel dann auch viel mehr, eine neue Bestzeit zu laufen. Nach den ersten 400m waren alle Läuferinnen noch dicht beisammen und die Zeit von 67sec war genau das, was Julia sich vorgenommen hatte. Auch wenn ihr auf der zweiten Hälfte der Strecke die Anstrengung deutlich anzusehen war, konnte sie sich auf den letzten Metern nochmal etwas steigern und erreichte das Ziel als Vierte ihres Vorlaufes nach 2:13,49min. Für das Finale hätte Julia etwa 0,2sec schneller laufen müssen, dennoch waren sie, ihr Trainer Arne und die zur Unterstützung mitgereisten Vereinskameraden zufrieden: „Ich denke, wenn man bei den Deutschen Bestzeit läuft, kann man damit völlig zufrieden sein, auch wenn ich das Finale natürlich gerne noch gelaufen wäre. Auf jeden Fall war es eine schöne Veranstaltung – das ist hier schon was anderes als irgendwelche Sportfeste.“

Julia Leverkusen
Julia mit Trainer Arne

Vierundzwanzig Stunden später war dann Lena bei den Hessischen Meisterschaften der Altersklasse U20 am Start. In Hoffnung auf eine schnelle Zeit über 3000m ist sie aktuell auf den kürzeren Strecken bis 1500m unterwegs. Auf dieser längsten Mittelstrecke war sie dann auch in Neu-Isenburg unterwegs. Nach sehr guten Zeiten in den letzten Wochen im Training und einer hervorragenden Zeit über 800m waren die Erwartungen hoch: Eine Zeit um 4:42min sollte es werden, was eine deutliche Verbesserung der Bestzeit bedeuten würde. Schon kurz nach der Ankunft im Stadion entwickelte sich der Tag aber anders als gewünscht: Eine Verzögerung um bis zu zwei Stunden war angekündigt, da am Morgen die Zeitmessanlage nicht funktioniert hatte. Dazu kamen hohe Temperaturen um 30° und ein stetiger Wind. Nach einigen Hin und Her, wann denn nun wirklich gestartet wird, startete Lena etwa 75min später als geplant. Bis etwa zur Hälfte des Rennens konnte sie sich in der Verfolgergruppe einer vorne enteilten Läuferin aufhalten. Als das Tempo dort aber angezogen wurde, verlor sie deutlich an Boden und musste die letzten beiden Runden alleine bewältigen. So verlor sie Sekunde um Sekunde und erreichte das Ziel am Ende ihrer Kräfte nach etwas mehr als 4:53min. „Es war einfach richtig schlecht heute: müde Beine, das ganze Hin und Her wegen der Verzögerungen und ein für mich nicht optimaler Rennverlauf.“

Lena NeuIsenburg
Lena kurz nach dem Start

Nächste Woche sind Julia und Lena dann bei den Hessischen Meisterschaften der Aktiven in Gelnhausen am Start. Julia mit dem klaren Ziel Bestzeit, Lena mit dem Ziel, in diesem Frühjahr wenigstens ein gutes Rennen über 1500m abzuliefern, ist dies doch die einzige Strecke, auf der sie in den letzten Monaten noch nicht zeigen konnte, was sie wirklich kann.

Fotos gibt es hier: Leverkusen und Neu-Isenburg