DJMM Regionalentscheid Flieden

D(J)MM – für eingefleischte Leichtathleten ist sofort klar, worum es geht – alle anderen verstehen erstmal gar nichts. Ein Format, das sich bei den Erwachsenen an der immer beliebteren Team-EM orientiert und bei den Jugendlichen (in unserem Fall der WU14) eine etwas abgespeckte Version davon darstellt. Die Rahmenbedingungen sind recht einfach: sieben Disziplinen, beliebig viele Athleten (die je maximal drei Disziplinen machen dürfen), die zwei besten Athleten jeder Disziplin werden für die Mannschaft gewertet.

Angereist mit nur sechs Athletinnen war schon die Festlegung, wer welche Disziplin macht, eine echte Herausforderung. Niemand will Hochspringen, alle wollen Weitspringen, Paula und Emma müssten optimalerweise mindestens vier Sachen machen… Trotz allem stand am Ende ein Plan, mit dem alle mehr oder weniger zufrieden waren und der uns die maximale Ausbeute an Punkten versprach.

Los ging es mit dem Ballwurf. Dort waren Amelie (die eigentlich noch in der U12 startet und damit die jüngste Teilnehmerin im gesamten Feld war) und Zoe am Start. Beide beförderten den Ball direkt im ersten Versuch auf ihre Bestweite und konnten so erste wertvolle Punkte sammeln. Weiter ging es mit dem Flachsprint über 75m. Mia, unsere stärkste Sprinterin konnte ihren Lauf als Zweite beenden und war damit und auch mit ihrer Zeit hochzufrieden. Danach war Felina das erste Mal im Einsatz – ebenfalls über die 75m. Trotz Hochstarts (Felina trainiert erst seit diesem Frühjahr bei uns) erreichte sie das Ziel nach starken 11,71sec. Anschließend griffen über die Hürden dann auch unsere letzten beiden Athletinnen Emma und Paula ins Geschehen ein. Mittlerweile ist auch Paula beim Dreierrhytmus angekommen – was soll es da anderes geben als eine neue Bestzeit? Ebenfalls in neuer Bestzeit im Ziel war Emma- wie auch in Gießen vor einigen Wochen wenige Zehntel schneller als Paula. Es wird spannend zu sehen, zu welchen Zeiten die beiden in den kommenden Monaten noch in der Lage sein werden!

Als vierte Disziplin stand der Weitsprung an. Hier am Start: Amelie, Emma und Zoe. Am beeindruckendsten ist hier die Leistung von Amelie: Mit 3,86m pulverisiert sie ihre Bestleistung, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis bei ihr die 4m-Marke fällt. Diese bereits etliche Male übersprungen hat Emma, die mit 4,30m wieder in den Bereich ihrer Bestleistung springen konnte. Zu diesen Weiten fehlt Zoe noch ein ganzes Stück – mit 3,11m kann sie aber dennoch zufrieden sein. Nach dem Weit- ging es dann zum Hochsprung. Keine unserer Athletinnen war richtig begeistert von der Aussicht, springen zu müssen – hier besteht für die Trainer wohl noch einiges an Nachholbedarf. Ohne Wettkampferfahrung in dieser Disziplin und mit sehr wenig Training blieb es schließlich an Mia und Felina hängen, wenigstens ein paar Punkte zu sammeln. Bis 1,12m waren die beiden mit einer blitzsauberen Serie unterwegs und konnten alle Höhen im ersten Versuch meistern. Bei 1,16m scheiterte Mia dann allerdings dreimal, sodass für sie mit 1,12m am Ende 2cm weniger als vor einigen Wochen in Gießen zu Buche stehen. Bei Felina das gleiche Spiel: Bis 1,20m kein einziger Fehlversuch – bei 1,24m dann direkt dreimal gerissen. Mit ein bisschen mehr Training und mehr Selbstvertrauen sind aber beiden deutlich höhere Höhen zuzutrauen! Zum Abschluss ging es dann noch zweimal auf die Rundbahn. Zuerst die Staffel und abschließend zwei quälende Runden für die 800m. In der Staffel – auch das konnten wir vorher kaum trainieren – lief es am Anfang super: Emma mit einem guten Start und einem sauberen Wechsel auf Paula, danach eine saubere Übergabe auf Felina. Der letzte Wechsel ging leider völlig daneben, sodass einige Punkte auf der Bahn liegen blieben. Die zwei guten Wechsel und die starken Einzelleistungen sicherten aber den dritten Platz in der Disziplinabrechnung. Zum Schluss dann die Ausdauerleistung, die dann irgendwie doch zu jedem „echten“ Mehrkampf dazugehört. Unsere beiden Athletinnen mit völlig verschiedenen Voraussetzungen:  Paula – eigentlich von vornherein als Siegerin feststehend – mit dem Ziel Bestzeit unterwegs und Amelie mit dem einzigen Ziel, die zwei Runden irgendwie zu überstehen. So überraschte auch die Situation direkt nach dem Start wenig: Paula einsam vorweg und Amelie in ihrem Tempo am Ende des Feldes. Bei den mittlerweile hochsommerlichen Temperaturen war für Paula schon bei Rennhälfte klar, dass es mit einer neuen Bestzeit nichts wird. Die Zeit von 2:46min ist dennoch angesichts der Umstände äußerst respektabel. Amelie macht alles genau richtig: Sie hält sich am Ende des Feldes, macht ihr Rennen, mobilisiert auf den letzten Metern noch einmal alle Kräfte und kommt völlig platt ins Ziel.

In der Endabrechnung steht ein dritter Platz in der Mannschaftswertung zu Buche. Für alle – Trainer und Athletinnen – war es ein schöner Tag, der gerade uns Trainer aber auch gezeigt hat, wo noch Steigerungspotenzial liegt. Nächstes Jahr mit einer hoffentlich größeren Mannschaft und gezielterer Vorbereitung sind aber mit Sicherheit ein paar Punkte mehr drin!

Komplette Ergebnisse gibt es hier, Bilder wie immer bei Flickr

Volkslauf Frohnhausen – starke Leistungen, schlechte Orga

Wie auch schon letztes Jahr ging es am frühen Morgen an Fronleichnam zum Volkslauf nach Frohnhausen in der Nähe von Gladenbach. Die Bedingungen fast identisch zum letzten Mal: Warme Temperaturen, wenig Wind. Am Start über die 2,5km bei den Kindern war eine erfreulich große Gruppe von mehr als 30 Kindern – später sollte sich zeigen, dass das auch seine Schattenseite haben kann.

Konrad und Frederik sortierten sich direkt am Start weit vorne im Feld ein. Die beiden liegen zwar altersmäßig zwei Jahre auseinander – läuferisch sind sie aber auf einem Niveau unterwegs. So überraschte es wenig, dass die beiden nach etwa 9min direkt hintereinander aus dem Wald auftauchten. Konrad duellierte sich bis zum Schluss noch mit einem anderen Läufer, auf der Zielgerade musste er aber erkennen, dass ihm dieser dann doch einen Hauch zu schnell war; seine Altersklasse konnte er trotzdem souverän für sich entscheiden. Wenige Sekunden später erreichte dann auch Frederik das Ziel. Mal wieder ließ er sein großes läuferisches Potenzial erkennen –  umgeben von deutlich älteren Läufern konnte er seine Altersklasse deutlich für sich entscheiden. Etwa zwei Minuten dauerte es dann, bis Maximilian das Trio komplettierte. In seiner Altersklasse konnte er den zweiten Rang belegen.

Anschließend begann das lange Warten auf die Siegerehrung… nach ziemlich genau drei Stunden war es dann endlich soweit und die Kinder wurden mit Urkunden und Medaillen für ihre Leistungen belohnt. Getrübt wurde das Ganze allerdings durch eine teilweise fehlerhafte Auswertung und die Tatsache, dass die zahlreichen Pokale nicht für die Kinder, sondern für die Altersklassenläufer gedacht waren. Somit bleibt neben den starken Leistungen der Kids leider auch ein schaler Beigeschmack über eine misslungene Siegerehrung.

Bilder gibt es bei Flickr.

Lange Laufnacht Karlsruhe – in jeder Hinsicht eine perfekte Veranstaltung

Nachdem Lena sich über 5000m in Pfungstadt der 18min-Marke schon auf wenige Sekunden genähert hatte, sollte es jetzt endlich klappen. Die Möglichkeit dazu bot die Lange Laufnacht in Karlsruhe: starke Starterfelder, perfekte Bedingungen in den späteren Abendstunden, eine grandiose Stimmung – wo, wenn nicht hier wäre die Gelegenheit perfekt?

Im Eliterennen der Frauen sortierte Lena sich zu Beginn im hinteren Mittelfeld ein. Vorne weg stürmte die deutsche Spitze angeführt von Hannah Klein, die das Rennen mit EM-Norm deutlich für sich entscheiden konnte. Mitgerissen von der Stimmung im Stadion – Musik, zahlreiche Zuschauer auf der Bahn, lautstarke Unterstützung der mitgereisten Vereinskameraden – lief Lena das Rennen sehr schnell an. Aus den ursprünglich geplanten 86er-Runden wurde nichts, stattdessen pendelte sie sich schnell bei etwa 84sec ein. Bis zur 3000m-Marke ging das auch gut. In einer kleinen Gruppe lief Lena stets an erster oder zweiter Stelle und legte so den Grundstein für die zweite Rennhälfte. Der vierte Kilometer zeigte dann aber, dass das angeschlagene Tempo vielleicht ein bisschen zu hoch war, sodass die angestrebte Zeit zwischenzeitlich in Gefahr schien. Ein echter Einbruch blieb aber aus, so dass Lena auf den letzten Runden zwar richtig kämpfen musste, das angestrebte Tempo aber halten konnte. Das direkte Duell mit einer Konkurrentin auf den letzten 600m beflügelte sie dann noch einmal, sodass sie das Ziel am Ende nach 17:50,40min erreichte: „Nachdem es in diesem Frühjahr viele Aufs und Abs gab, konnte ich jetzt endlich zeigen, was ich draufhabe und die 18min-Marke durchbrechen. Sicher war die Renneinteilung nicht perfekt, aber jetzt gerade bin ich einfach nur happy über die neue Bestzeit.“

Alles in allem also ein perfekter Ausflug ins nächtliche Karlsruhe. Eine Laufveranstaltung mit Eventcharakter, die zeigt, dass Leichtathletik ein echter Zuschauermagnet sein kann, Spitzensport gekoppelt mit ambitioniertem Hobbysport und eine neue Bestleistung für Lena –  gerne mehr davon!

Bilder gibt es bei Flickr und die kompletten Ergebnisse bei LADV

Abedsportfest Pfungstadt – immer gut für Bestzeiten

Wie jedes Jahr Anfang Mai ging es auch 2018 zum ersten Abendsportfest nach Pfungstadt. Neben dem üblichen Programm waren diesmal auch die Hessischen Meisterschaften im Hindernislauf integriert. Unser englischer Gast- und Dauerstarter Richard war dort am Start. In seiner Spezialdisziplin wollte er sich im recht großen Feld unter Beweis stellen.

Nach einigem Hin und Her mit dem HLV durfte er außer Wertung an den Start gehen – ohne deutsche Staatsbürgerschaft und Startpass für einen deutschen Verein darf er bei „Hessischen“ eigentlich gar nicht mitlaufen. Nachdem dieses erste Hindernis genommen war, standen für Richard 28 weitere Hindernisse und siebenmal der Wassergraben im Weg zum Ziel. Hielt er sich am Anfang noch zurück und lief im Mittelfeld, konnte er durch seine hervorragende Technik an den Hindernissen Meter um Meter gutmachen und so auf Platz drei vorlaufen. Mit seiner Zeit von etwa 9:40min war er am Ende durchaus zufrieden. Bevor es für ihn im Juni wieder dauerhaft nach England geht, stehen noch verschiedene Volksläufe an.

Anschließend beendeten die 5000m das erste abendsportfest des Jahres in Pfungstadt. Dort war Thorsten im ersten Lauf am Start, Lena und Jakob wollten im zweiten Lauf ihre Form testen. Alle drei rechneten sich vor dem Rennen nicht viel aus: Thorsten am Tag vorher noch schnell an der Lahn unterwegs, Lena unsicher ob ihrer Form und Jakob mit wenig laufspezifischem Training in den letzten Wochen und nicht ganz frischen Beinen. Für Thorsten ging es dann richtig schnell los. Er sortierte sich an Position zwei ein und durchlief die 1000m-Marke nach weniger als 3min. Wie seine Vereinskameraden angesichts dieser viel zu schnellen Durchgangszeit schon befürchteten, war das Rennen für ihn dann nach weniger als 2km auch schon vorbei – mal wieder machte ihm der Magen einen Strich durch die Rechnung.

Im zweiten Lauf waren dann die beiden anderen VfLer am Start: Jakob mit der drittschnellsten Meldezeit und Lena mitten im Feld. Die ersten 2000m hielt Jakob sich noch zurück, erhöhte dann aber stetig sein Tempo: „Es lief einfach wie am Schnürchen: Zwar war ich die komplette zweite Rennhälfte alleine, aber die sekundenweise schneller werdenden Rundenzeiten sind Motivation genug um richtig Gas zu geben.“ Am Ende gab es für ihn recht unerwartet eine neue Bestzeit von 17:18min. Ebenso bei Lena: Zusammen mit Franziska aus Wiesbaden absolvierte sie ein konstantes Rennen und konnte ihre Bestzeit deutlich auf 18:02min steigern. „Damit habe ich absolut nicht gerechnet! Mein Ziel war nur, schneller als in Hünfeld zu laufen, wo nichts zusammengepasst hat – dass es dann direkt nahe an die 18min-Marke gehen würde, das habe ich nicht erwartet!“. Mitte Mai will sie bei den Deutschen Meisterschaften über 5000m dann bestätigen, dass das keine Eintagsfliege gewesen ist.

Somit wurde (zumindest für drei unserer vier Athleten) wieder einmal bestätigt, dass die Sportfeste in Pfungstadt immer eine hervorragende Adresse sind, um schnelle Zeiten zu laufen – bei der Laufgala an ebendieser Stelle am 10. Juni darf wieder auf die eine oder andere Bestzeit spekuliert werden!

Bilder gibt es bei Flickr.

Regionsmeisterschaften Blockwettkampf – Mehrkampf mit allem, was dazu gehört

Während in den Kinderklassen die spielerischen und teamorientierten Wettbewerbe im Vordergrund stehen und es in den Jugendklassen ab U18 um klassische Leichtathletik in den Spezialdisziplinen geht, soll in den Schülerklassen U14 und U16 vor allem eine breite Ausbildung über Disziplinengruppen hinweg stattfinden. Rechnung getragen wird dem mit den sogenannten Blockmeisterschaften. Neben Hürdensprint, Flachsprint und Weitsprung stehen je nach gewähltem Block noch zwei weitere Disziplinen an. Beim Sprung Hochsprung und Speerwurf, beim Wurf Kugelstoßen und Diskuswurf und beim Lauf Ballwurf und 800m bzw. 2000m.

Trainer Jakob, Paula, Mia, Emma, Anouk und Trainer Clemens (v.l.)

In Gießen bei ebendiesen Meisterschaften auf Regionalebene waren wir mit vier Athletinnen vertreten. Mia und Anouk beim Sprung, Emma beim Wurf und Paula beim Lauf.

Los ging es im Westen Gießens für Mia und Emma direkt mit einer Herausforderung: Dabei konnte Emma den Diskus auf knapp 20m befördern – für lediglich zweimaliges Training ein perfekter Einstieg in den Wettkampf. Mia hatte mit dem Speer etwas mehr zu kämpfen. Nach einem ersten ungültigen Versuch erreichte sie im zweiten Versuch 10,74m, womit sie nicht wirklich zufrieden war.

Für Anouk ging es beim Hürdenlaufen los. Erst zu Beginn des Winters zu uns gestoßen hat sie bisher kaum im Stadion trainiert, dennoch kam sie sehr gut über die ersten Hürden. An der vierten Hürde blieb sie dann aber hängen und kam völlig aus dem Konzept, was deutlich Zeit kostete. Zudem hatte der Rücken einen Schlag abbekommen, sodass fraglich war, ob sie den Wettkampf bis zum Ende würde bestreiten können. Besser lief der Start bei Paula, die sich viel vorgenommen hatte und ihr Ziel von 30m beim Ballwurf direkt deutlich übertreffen konnte.

Bei Emma ging es dann weiter mit dem Hürdenlauf. Nachdem es vor einigen Wochen in der Halle noch nicht so rund gelaufen war, wollte sie jetzt zeigen, dass das Trainingslager sich bezahlt macht. Das gelang ihr mit einer super Zeit von 11,20sec sehr gut. Nicht ganz so gut lief es bei Paula, die nicht richtig in den Rhythmus fand und erst nach über 12sec das Ziel erreichte. Einen Tacken langsamer aber trotzdem zufrieden mit ihrer Zeit über die Hürden war Mia.

Beim Weitsprung konnten Anouk und Mia nicht das umsetzen, was sie sich vorgenommen hatten. Anouk erreichte eine Weite von nur knapp über 4m, Mia blieb deutlich unter ihrem Potenzial von knapp 4m. Anders bei Emma und Paula: Paula konnte auch hier ihr selbstgesetztes Ziel von 4m übertreffen und Emma kam mit 4,28m in den Bereich ihrer Bestleistung.

Beim Flachsprint über 75m bzw. 100m konnte Mia ihre Stärken zeigen und mit 11,57sec wertvolle Punkte gutmachen. Auch Emma konnte in ihrer Konkurrenz eine starke Zeit laufen – 11,16sec bedeuteten die zweitbeste Leistung. Dass der Flachsprint nicht Paulas große Stärke ist, war vorher bereits klar, die 11,88sec bedeuteten dennoch eine persönliche Bestleistung. Bei ihrem ersten Start über 100m benötigte Anouk gut 15sec – angesichts der Rückenprobleme und schmerzender Schienbeine einer sehr gute Zeit.

Als letzte Disziplin standen dann nochmal spezifische Disziplinen an. Für die Springer ging es zum Hochsprung. Mia konnte nach anfänglichen Problemen 1,14m überqueren. In der Endabrechnung gab es für sie den dritten Platz. Für Anouk war der Wettkampf ja eigentlich schon nach der ersten Disziplin – dem Hürdenlaufen – vorbei. Sie dachte nur noch von Disziplin zu Disziplin und ging mit der Einstellung in den Hochsprung, wenigstens die Einstiegshöhe zu schaffen, um nicht zu viele Punkte zu verlieren. Im Schersprung konnte sie diese dann auch direkt problemlos überqueren und sich dann von Höhe zu Höhe steigern. Bei 1,22m stieg sie auf den Flop um, 1,26m schaffte sie im dritten Versuch. Am Ende konnte sie 1,34m überspringen und überraschte damit sich selbst und den Trainer. So fand der Wettkampf auch für sie einen versöhnlichen Abschluss, der mit dem siebten Platz belohnt wurde.

Bei Emma ging es zum Schluss zum Kugelstoßen. Das Ziel war an die Weite von letzte Woche anzuknüpfen und deutlich über 8m zu stoßen. Jetzt machte sich aber auch bei ihr langsam der schon recht lange Tag bemerkbar, sodass sie am Ende nur knapp über 8m stoßen konnte. Ihre Leistung über alle Disziplinen hinweg schmälert das aber keineswegs – der zweite Platz in der Endabrechnung ist ein super Ergebnis.

Für Paula ging es zum Schluss über zwei Stadionrunden. Traditionell Abschluss der Mehrkämpfe fordert die Mittelstrecke den Athletinnen noch einmal alles ab. In einem taktisch perfekten Rennen konnte sie genau in ihrem Wunschtempo 700m hinter der Führenden herlaufen, um dann auf der Zielgeraden vorbeizuziehen und so noch ein paar Punkte zu ergattern. Am Ende gab es für sie im stark besetzten Feld einen vierten Platz.

So hatte der Tag alles zu bieten, was Mehrkämpfe ausmacht: ein Auf und Ab von Disziplin zu Disziplin, Bestleistungen, unerwartete starke Leistungen. Hinzu kommt, dass die Veranstaltung mit erfreulich großen Starterfeldern vom LAZ Gießen hervorragend organisiert war und so positiv in Erinnerung bleiben wird!

Komplette Ergebnisse gibt es hier.

Offene Vereinsmeisterschaften – schöne Veranstaltung mit starken VfLern

Üblicherweise finden Ende April die Kreiseinzelmeisterschaften statt. Dieses Jahr wurden sie wegen Kampfrichtermangels leider kurzfristig abgesagt. Da sich von uns schon etwa 15 Kinder dafür angemeldet hatten, entschieden wir uns schnell dafür, eine Alternative zu organisieren. Mit etwas verkleinertem Angebot, für 10- bis 15-Jährige, keine offizielle Auswertung. Daraus wurden dann offene Vereinsmeisterschaften, zu denen wir noch andere Vereine einluden, von denen Breidenbach mit zwei und Buchenau mit 13 Teilnehmern kamen.

So ging es um 10 Uhr bei bestem Wetter mit den Sprints los. Klassisch mit Handzeitnahme waren zuerst die flachen Strecken an der Reihe: Über die 50m war die schnellste Nienna vom TV Buchenau mit genau 8 Sekunden, auf 75 war Mia nach 11,2 Sekunden als Erste im Ziel. Danach wurden die Hürden aufgebaut, wo deutlich wurde, was man durch gezieltes Training für Fortschritte machen kann: In der Halle noch sehr unsicher über den Hürden gewann Emma ihre Altersklasse in 11,3 Sekunden.

Parallel dazu waren die jüngeren schon beim Werfen. Diesmal wurde nicht mit den klassischen Bällen geworfen, sondern mit raketenförmigen „Heulern“, die beim Fliegen pfeifen. Herausragend war hierbei die Leistung von Kieran, der den Wettbewerb mit zehn Metern Vorsprung gewann.

Für die Älteren war Kugelstoßen angesagt, hierbei gab es bei den Mädchen und bei den Jungen Siege für VfLer: Raphael, der vorher noch nie Kugel gestoßen hatte, wuchtete das Gerät auf 6,71m, Emma gewann mit fast zwei Metern Vorsprung mit 8,53m. Den Abschluss der technischen Disziplinen bildete der Weitsprung mit insgesamt 21 Teilnehmern: Der weiteste Sprung der unter-12-Jährigen Jungen gelang Leander mit 3,70m.

Zum Abschluss ging es nochmal an die Läufe: Zunächst eine Mixed-50-50-75-75m Staffel, bei der nochmal richtig Stimmung aufkam: Den Sieg errang die erste Staffel vom VfL mit Raphael als Schlussläufer in einem knappen Finish vor TV Buchenau 2. Den Schlusspunkt setzte dann der Stadioncross: Elf Läufer/innen bewältigten eine gut 1000m lange Strecke durch das Stadion, bevor sie auf die Zielgerade einbiegen durften. Hier war Paula die schnellste, mit der einzigen Zeit unter vier Minuten. Bei den Schülerinnen U12 kam Amelie als erste ins Ziel mit einer Zeit von 4:32min.

Damit ging ein schöner, trotz echter Wettkampfstimmung sehr entspannter Vormittag zu Ende. Alle Teilnehmer und Trainer waren glücklich, dass sie, obwohl es dem Kreis nicht gelungen war, Meisterschaften auszurichten, noch ihre Leistungen zeigen konnten. Deshalb ein großer Dank an die Organisatoren und die vielen Helfer!

Feldberglauf und Kellerwald-MTB-Marathon – Läufer auf Abwegen

“Hin und wieder steigen Clemens und ich (Jakob) zum Ausgleich ja immer mal wieder aufs Rad – bis vor wenigen Wochen lag es uns aber fern, bei einem MTB-Rennen mitzumachen. Durch ein Plakat wurden wir dann aber auf den Kellerwald-Mountainbike-Marathon aufmerksam. Da das Laufen aktuell bei uns beiden nicht im Fokus steht, haben wir uns kurzentschlossen für die etwa 84km lange Strecke angemeldet.

In den Tagen vor dem Start kamen dann erste Zweifel hoch: Schaffen wir das – ist das nicht ein bisschen zu viel? Was müssen wir alles mitnehmen – Werkzeug, Essen, Trinken? Wie verhält man sich bei dem Rennen? All diese Fragen haben wir dann für uns irgendwie beantwortet und am Sonntagmorgen ging es pünktlich um 9h los. Eine kleine Einführungsrunde war schnell absolviert. Wir beide ganz hinten im großen Starterfeld- erstmal schauen, was so passiert… Nach wenigen Kilometern auf Asphalt – es sollten bis auf einige Straßenquerungen die letzten sein – geht es direkt in den ersten knackigen Anstieg hinauf zum Jeust. Nach 9km dann das, was wir beide wohl ein wenig befürchtet hatten: ein Defekt. Die Kurbel an Clemens Rad hängt plötzlich nicht mehr am Rad, sondern nur noch an seinem Schuh. Ruhig bleiben ist die Devise – unser Glück, dass wir uns für Werkzeug entschieden haben. Nach ein paar Minuten ist alles wieder an seinem Platz – die Frage, ob das für den restlichen Weg halten wird, bleibt aber offen. Nun sind wir wirklich die Allerletzten und können so unser Tempo hinauf zum ersten Gipfel fahren. Dabei zeigt sich schnell, dass uns die Bergauf- deutlich mehr als die Bergabstücke liegen. Oben angekommen haben wir schon wieder etliche andere Fahrer überholt und stürzen uns in den ersten Trail. Zu stürzen ist dann auch unsere größte Sorge, sodass wir auf den (für uns) extrem anspruchsvollen Bergabstrecken die wohl langsamsten Fahrer im ganzen Feld sind. So geht es dann auch bis zur ersten Verpflegungsstation weiter: lange gut zu fahrende Anstiege wechseln sich mit Bergabpassagen ab, die für uns bald anstrengender als die Anstiege sind. Teilweise wird es so matschig, dass wir die Räder lieber schieben als zu fahren. Die erste Verpflegungsstation nach etwa 30km kommt genau richtig, um Flüssigkeit und ein paar Kohlenhydrate zu uns zu nehmen. Der zweite Teil der Runde ist dann deutlich angenehmer: eher entspannte Trails und eine grandiose Landschaft lassen und das Fahren richtig genießen. Bei Zieldurchfahrt nach einer Runde sind wir uns einig, auch die zweite Runde in Angriff zu nehmen. Noch geht es uns ganz gut, Clemens Kurbel hält – was soll uns also aufhalten. Schon der erste lange Anstieg zeigt uns aber, dass die ersten knapp 50km ihre Spuren hinterlassen haben: Müde Beine, verkrampfte Muskeln in Rücken und Nacken und langsam aber sicher macht sich der Flüssigkeitsverlust bemerkbar. Von jetzt an heißt es beißen und ausblenden, dass noch über 30km vor uns liegen. Der Respekt vor den Bergabpassagen wächst, die Ermüdung ebenso – Clemens Sturz auf einem Matschstück also irgendwie vorhersehbar. Zum Glück passiert nichts weiter, sodass wir weiterfahren können. I

ch steige immer häufiger ab, um solche Stellen zu umgehen. Spätestens ab km60 fangen wir an, jeden Kilometer, den wir uns der Verpflegungsstation nähern, herunterzuzählen – jetzt rächt es sich, dass wir keine Flaschen mitgenommen haben. Endlich dort angekommen gönnen wir uns eine Pause mit literweise Flüssigkeit und massenweise Energieriegeln, die uns Kraft für das letzte Teilstück geben. Unsere Zuversicht, das Ziel zu erreichen, wächst mit jedem Meter – nur eine Defekt kann uns jetzt noch stoppen, denken wir. Anders als bei jedem Lauf fehlt uns die Kraft, zum Ende hin noch einmal Gas zu geben, sodass wir die letzten Trails mehr rollen als fahren – jede Unebenheit, jede Wurzel schüttelt den Körper durch, alles tut weh: Beine, Nacken, Rücken, Arme… Als wir nach gut 5:30h den Zielstrich überqueren, sind wir völlig kaputt und einfach nur froh, dass es vorbei ist. In der letzten Kurve holt Clemens sich noch einen Platten – aber auch das ist jetzt egal.

Für uns bleibt die Erkenntnis, dass Mountainbiken eine super Ergänzung zum Laufen ist, wir konditionell auch problemlos bei solchen Veranstaltungen mithalten können, fahrtechnisch aber sehr viel im Vergleich zu den anderen Fahrern fehlt. Dadurch werden die Trails, für den der Kellerwald-MTB-Marathon bekannt ist, zu einer größeren Herausforderung als die gut 2000 Höhenmeter, die wir zurückgelegt haben. So oder so war es aber eine völlig neue Erfahrung – wobei für uns ganz klar die positiven Erinnerungen überwiegen!”

Bereits eine Woche zuvor war Alexander Stöhr beim Feldberglauf am Start. Seine aktuellen Zeiten beim Intervalltraining sowie die die schwülwarmen Temperaturen ließen keine neue Bestleistung erwarten. Trotzdem gelang mit 57:26 über die 9,7 km und 580 hm zumindest eine solide Zeit, die zum 70. Platz von 271 Läufern (12. AK) reichte. Die Vorfreude auf die kommenden Berg- und Treppenläufe hielten sich zwar während des Laufs in Grenzen, kam aber kurz nach dem Zieleinlauf wieder zurück.

Regionsmeisterschaften Langstrecke – Dünne Starterfelder in Hünfeld

Nachdem es letztes Jahr zu den Regionsmeisterschaften auf die Bahn nach Langgöns ging, war dieses Jahr Hünfeld in der Nähe von Fulda das Ziel für vier VfLer. Die Wahl des Ortes und des Termins erwiesen sich im Erwachsenenbereich als ausgesprochen ungeschickt – Lena, Richard und Arne machten zusammen mehr als die Hälfte des Starterfeldes über 5000m aus. Bei den Schülern sah es hingegen besser aus: In Paulas Lauf war ein gutes Dutzend Läufer über die 2000m am Start.

Paula, Richard, Arne und Lena (v.l.)

In den letzten Monaten hat Paula vor allem gezeigt, dass sie nicht nur auf den langen Strecken zuhause ist – mit den 2000m stand der erste Bahnwettkampf der Saison auf dem Plan. Erklärtes Ziel war die Bestzeit von 7:44min. Nach einer ersten viel zu schnellen Runde hielt sie sich hinter einer Konkurrentin aus Wetzlar, die allerdings schnell langsamer wurde. Folgerichtig nahm Paula nach 900m das Heft in die Hand und lief vorweg. Trotz dann folgender konstanter Rundenzeiten reichte es am Ende haarscharf nicht für die anvisierte Bestzeit – am Ende fehlten 2sec. Zum Regionsmeistertitel reichte es trotzdem. Aus taktischer Sicht also vieles richtig gemacht – am Ende waren es wohl die erste Runde und das lange Alleinelaufen, die Paula die Bestzeit kosteten.

Für die anderen drei VfLer ging es einzig um die Zeit. Dass am Ende Richard und Lena Regionsmeister werden würden, stand eigentlich schon vor dem Start fest. So setzte Richard sich vom ersten Meter an an die Spitze und lief konstante Rundenzeiten, die ihm am Ende eine hervorragende Zeit von 16:05min bescherten. Nach dem DNF letzte Woche in Hannover war er dieses Mal sehr zufrieden mit seiner Leistung. Nicht so bei den beiden anderen: Bei beiden lief es bis 3000m genau nach Plan – Arne passierte die Marke nach 10min, Lena genau eine Minuten später. Danach ging es aber steil bergab: Lenas Plan, die letzten zwei Kilometer richtig Dampf zu machen und ihrer Bestzeit von 18:20min nahe zu kommen, hatte sich spätestens nach 4000m erledigt. Langsamere Rundenzeiten, ein unruhiger werdender Laufstil – zwei sichere Anzeichen für das stetige Bergab. Am Ende reichte es zu 18:37min – immerhin die Norm für die Deutschen in ein paar Wochen. Wer Lena kennt, wird aber nicht überrascht sein, dass sie mit ihrer Leistung gar nicht zufrieden war. Ähnlich war es bei Arne: Sekunde für Sekunde verlor er auf den letzten beiden Kilometern auf seine Zielzeit von 16:40min, sodass es am Ende nur für 17:05min reichte.

Das Fazit fällt also zwiegespalten aus: Paula auf einem guten Weg, Richard in hervorragender Form, Arne und Lena nicht da, wo sie gerne wären und ratlos, woran es liegen könnte. Zudem ist es doch schade, dass bei Regionsmeisterschaften die Starterfelder immer kleiner und kleiner werden, sodass die Frage gestellt werden muss, ob hier vielleicht ein Umdenken von Seiten des HLV nötig wäre.

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