Silvesterläufe 2018

Lagoa (Azoren)

Jakob und Clemens verbrachten den Jahreswechsel im
Urlaub auf den Azoren und fanden dort zufällig einen Silvesterlauf im
Nachbarort. Sie hatten noch einige andere Touristen erwartet, stellten dann aber vor Ort fest, dass sie die einzigen nicht-einheimischen Starter waren. Der Start erfolgte aus einem Zelt hinaus und war dementsprechend chaotisch. Clemens arbeitete sich schnell in die Führungsgruppe vor, immer dem Polizeiauto mit Sirene hinterher: „Insgesamt waren drei Runden durch Lagoa zu bewältigen, etwa 7,5 hügelige Kilometer. Auf dem ersten Bergabstück ließ ich mich rollen und übernahm damit die Führung; auf der folgenden flacheren Passage hatte sich die Spitzengruppe so auf 4 Läufer reduziert. Der spätere Sieger zog dann das Tempo an, ich folgte noch ein paar hundert Meter, musste aber auch abreißen lassen. Somit war ich an zweiter Stelle, nach vorne ging nichts mehr, von hinten kam auch niemand mehr. Trotzdem versuchte ich das Tempo hochzuhalten, was ganz gut
gelang, vor allem angesichts einiger anstrengender Wanderung an den
vorangegangenen Tagen.“

Jakob ordnete sich etwas dahinter ein, wegen Wandern und wenig Laufen ohne einschätzen zu können, was die Beine hergeben. Nach dem Start kam er dann gut rein und hatte vor allem bergauf ein super Gefühl. Leider war er relativ viel allein, was vor allem auf einer längeren leicht ansteigenden Gerade hart wurde, da man direkt gegen den starken Wind lief. Trotzdem sammelte er noch einige Läufer ein und wurde so Fünfter.

Frankfurt

In Frankfurt war Tobias Roth für den VfL am Start: “Ich bin ohne ein festes Ziel in das Rennen gegangen. Während der ersten Kilometern habe ich bewusst selten auf die Uhr geguckt, sondern mich einfach dem Tempo einer größeren Gruppe angepasst. Nach 5 Kilometern habe ich dann zum ersten Mal meine Zeit gecheckt und festgestellt, dass ich mit etwas mehr als 18 Minuten gut unterwegs war und trotzdem gefühlt noch ein paar Reserven hatte. In diesem Moment lief Lisa Oed, die spätere Frauensiegerin vom SSC Hanau-Rodenbach, aus der Gruppe raus und ich beschloss, mich einfach dran zu hängen. Die nächsten Kilometer konnte ich dann auch mithalten, ohne jedoch dabei aktiv Führungsarbeit zu leisten. Auf den letzten beiden Kilometern wurde das Tempo dann noch mal beschleunigt, sodass ich etwas abreißen lassen musste. Trotzdem reichte es im Ziel noch für eine Zeit unter 36 Minuten, worüber ich sehr happy bin. Letztendlich spielte an dem Tag alles zusammen. Die Form stimmte, ich konnte von Lisa Oed profitieren und auch die Veranstaltung samt Strecke lädt zu einem guten Wettkampf ein.”

Drochtersen

Julia Altrup lief an Silvester in Drochtersen, einem Dorf in der Nähe von Hamburg: “Die 10km gingen hauptsächlich durch Felder und ein bisschen durchs Dorf; eine schöne große Runde mit unglaublich starkem Wind aus allen Richtungen. Von Anfang an war ich glücklicherweise mit einer Handvoll Jungs vom örtlichen Verein zusammen unterwegs, sodass ich mich immer in deren Windschatten ducken konnte. Ziel war, nochmal eine tiefe 39 zu laufen, doch von Beginn an war ich recht weit darunter, wenn auch sehr unregelmäßig schnell. Bei Kilometer 7 habe ich auf meiner Uhr gesehen, dass es sogar für eine 37 reichen könnte, und ich habe mich von meinen Windschatten-Jungs gelöst und die letzten 3 Kilometer alleine gegen den Wind alles gegeben. Die letzten 300m wurde ich dann vom Fahrrad begleitet und von Zuschauern und der Uhr beflügelt, die immer weiter auf die 38 zuschritt. Dank einem Endspurt hat es dann gerade für 37:59 gereicht! Ich bin mega glücklich, dass ich dieses Jahr doch endlich nochmal eine (für das Jahr) anständige 10km-Zeit hinlegen konnte! Außerdem wurde ich (aufgrund mangelnder Konkurrenz unter 40 Minuten) auch noch erste Frau, sodass wir schon gesagt haben, nächstes Jahr kommen wir wieder.

Werl-Soest

Beim größten Silvesterlauf Deutschlands, 15 Kilometer von Werl nach Soest, starteten Lena Ritzel und, in seinem letzten Rennen im VfL-Dress, Thorsten Herrig. Bei sehr guten Bedingungen bei etwas unter 10 Grad und nahezu Windstille startete Lena zügig, konnte dasTempo aber konstant halten: “Zwischen Kilometer 12 und 13 war es am härtesten, die anderen Frauen waren eine Klasse besser und da konnte ich nicht mehr folgen. Aber bin super zufrieden mit dem Ergebnis, da ich auch noch nie so eine lange Strecke im Wettkampf gelaufen bin. Dass ich 56 Minuten schaffen würde hätte ich nicht gedacht und war dementsprechend zufrieden.

Thorsten hängte sich von Anfang an an eine Gruppe dran: “Da ich aber nicht sicher war, ob ich das Tempo halte kann, habe ich diese nach 3-4 Kilometern etwas ziehen lassen, aber auf den langen Geraden nie aus der Sichtweite verloren. Bei Kilometer 10 hatte ich ziemlich genau 34 Minuten auf der Uhr und bekam entgegen jeder Erwartung nochmal Power und konnte zum Ende hin immer schneller werden, noch Läufer überholen und nah an Läufer der Anfangsgruppe heranlaufen. Eine sehr schöne Veranstaltung mit guter Stimmung an der Strecke und besonders im Start- und Zielbereich.

Mit meinen 51:03 bin ich zufrieden und denke, dass es ein würdiges Abschiedsrennen für den VfL war. Ich möchte mich an dieser Stelle bei diesem tollen Verein und den vielen netten Menschen bedanken! Ich hoffe, wir sehen uns noch bei vielen Läufen und Wettkämpfen!”