Chouffe-Trail – Mittelgebirgs-Trails in Belgien

Freitagabend Nachtmarathon, Samstagabend 9 km Trail und Sonntag nochmal 28 km Trail – klingt nach einem anstrengenden Wochenende! Für die Möllerbrüder war aber genau das der Plan.

In Houffalize in Ostbelgien waren die beiden bei einer der größten Trailveranstaltungen im BeNeLux-Raum am Start: dem Chouffe-Trail, benannt nach einer lokalen Biermarke. Über zwei Tage stehen hier etliche Distanzen zur Wahl, die Entscheidung für Jakob und Clemens fiel auf den Night-Trail über 9 km am Samstagabend und die 28 km am Sonntagvormittag.

Rund 200 Höhenmeter galt es also in der einsetzenden Dunkelheit auf rund 9 km zu bewältigen – ein Anstieg zu Beginn und ein zweiter nach etwa 3 km stellten dabei die größten Hindernisse dar. Clemens, der im Vorfeld mit dem Sieg geliebäugelt hatte, lief von Beginn an mutig vorne mit, genoss die flowigen Trails und platzierte sich an zweiter Stelle. Jakob ließ es etwas ruhiger angehen, aber auch bei ihm lief es von Beginn an richtig gut – auch die ungewohnte Dunkelheit und die nur von der Stirnlampe erhellten Trails waren weniger problematisch als erwartet. Auf der zweiten Hälfte konnte Clemens seinen zweiten Platz halten, es am Ende auf den einfacher werdenden Wegen nochmal richtig rollen lassen und erreichte das Ziel komplett zufrieden als Zweiter nach knapp 37 Minuten. Rund vier Minuten mehr benötigte Jakob, der sich aber auch mehr als zufrieden zeigte!

Keine zwölf Stunden später standen die beiden schon wieder an der Startlinie – dieses Mal bei Helligkeit, dafür aber im Dauerregen und bei ungewohnt niedrigen Temperaturen von lediglich 14 Grad. Dieses Mal ging es über 28 km und etwa 1000 Höhenmeter stetig auf und ab, wie sich herausstellen sollte etwas anspruchsvoller, als die beiden es erwartet hatten – aber wiederum auf tollen Mittelgebirgstrails wie in der hessischen Heimat. Clemens beerdigte sein Vorhaben, wieder vorne mitzulaufen, nach den ersten Kilometern, ließ es von da an etwas ruhiger angehen und machte sein Rennen. Das gelang ihm dann auch ausgesprochen gut – vor allem, wenn man bedenkt, dass er schon zwei Rennen in den letzten 36 Stunden in den Beinen hatte. Nach 2:07 h vollendete er die Schleife durch die Ardennen als Fünfter und war auch hier wieder rundum zufrieden! Jakob kam nach einem etwas mühsamen Beginn immer besser ins Rennen und konnte es vor allem auf den flachen Stücken sowie in den Downhills richtig laufen lassen und noch den einen oder anderen Konkurrenten einsammeln. Sein selbst gestecktes Ziel, unter 2:30 h zu bleiben, sicherte er sich mit einem starken Schlussteil! Am Ende steht für ihn ein elfter Platz zu Buche.

Alles in allem also zwei Tage voller schöner Trails, guter Rennen, einer Menge Regen – und am Ende vier richtig guten Rennen! (Text: Jakob, Bild: Laurenz)

Ergebnisse gibt es hier

Marburger Nachtmarathon – VfL-Quartett siegt in Streckenrekord

Seit Jahren ein Fixpunkt im Kalender ist der Nachtmarathon in der Heimat Anfang Juli: Vor allem die Staffel ist jedes Jahr ein Höhepunkt, bei dem wir traditionell stark vertreten sein wollen! Dieses Jahr waren wir folgerichtig mit fünf Staffeln am Start – im Fokus ganz klar die erste Staffel mit Clemens, Jan, Phil und Laurenz, für die es nach ganz vorne gehen sollte.

Aber auch daneben waren einige VfLer am Start: Emelie, Ruta und Annette nahmen den Halbmarathon in Angriff, für Martin ging es auf die volle Distanz. Hier lief es mal besser, mal schlechter – am Ende stehen aber Ergebnisse, die sich sehen lassen können. Erfreulich ist, dass unsere drei Damen die Mannschaftswertung für sich entscheiden konnten!

Für die erste Staffel ging es vom Marktplatz weg direkt darum, sich weit vorne zu platzieren und die mögliche Konkurrenz mindestens im Blick zu behalten, besser direkt hinter sich zu lassen. Clemens gelang das mit einem soliden Rennen richtig gut: Als erster Staffelläufer übergab er mit einem kleinen Vorsprung auf die Staffel von der LGV Marathon Gießen an Jan, der gemeinsam mit der Konkurrenz aus Gießen die Runde über Gisselberg absolvierte und so Phil auf die Strecke schickte.

Er schaffte es, schnell einen kleinen Vorsprung herauszulaufen, hatte aber mit der Überrundung langsamerer Läufer zu kämpfen, die teilweise die Strecke blockierten und so ein flüssiges Laufen unmöglich machten. Dennoch konnte er mit rund zwei Minuten Vorsprung Laurenz auf die Strecke schicken, der von Beginn an richtig Druck machte und keine Zweifel aufkommen ließ, dass er den Sieg nach Hause laufen würde. Mit einer überragenden Leistung und einem 10-km-Split knapp unter 33 Minuten gelang ihm das mehr als zufriedenstellend.

Auf den letzten Metern wurde es dann nochmal spannend, weil der Streckenrekord von 2:28:19 h aus 2017 in Reichweite schien. Auch hier ließ Laurenz aber nichts anbrennen, sodass die vier gemeinsam das Ziel im Unistadion nach 2:27:51 h überquerten und damit nicht nur mit vier Minuten Vorsprung den Sieg, sondern auch einen neuen Streckenrekord feiern durften!

In den weiteren Staffeln war ein bunter Mix am Start: ambitionierte Läufer, einige Sprinterinnen, ein paar Eltern, ein Teil der U16-Gruppe – wie es bei so großen Gruppen zwangsläufig ist, lief es mal besser und mal schlechter. Alles in allem sind wir aber vor allem stolz, so viele Staffeln am Start gehabt zu haben und den Freitagabend zu mehr als einem Lauf gemacht zu haben! Der Marburger Nachtmarathon ist immer wieder ein tolles Event! (Text: Jakob)

Ergebnisse gibt es hier, Bilder bei Flickr

KM Block – gelungener Mittwochabend im heimischen Stadion

Wie schon vergangenes Jahr hieß es kurz vor dem Sommerferien für unsere Jugendlichen nochmal im Blockmehrkampf im heimischen Stadion zu zeigen, dass die Form richtig gut ist. Im Rahmenprogramm gab es für die Älteren nochmal die Möglichkeit, auf der Bahn um neue Bestzeiten zu kämpfen.

Bei der Vielzahl der Ergebnisse fällt es schwer, einzelne Leistungen herauszustellen – aber da es einige Vereinsrekorde und Bestleistungen gab, soll es hier vor allem um diese gehen: In der M12 konnte Tobi den 400g schweren Speer auf beeindruckende 30,91m werfen – soweit wie noch kein VfLer in der M12 vor ihm. Frieda überzeugte in der gleichen Altersklasse bei den Mädchen mit neue Bestleistungen im Weitsprung, über 75m und dem Speer – dass damit am Ende sogar ein Vereinsrekord im Block Sprint/Sprung mit 1967 Punkten herauskommt, ist umso erfreulicher. Ebenfalls dreimal so gut wie noch nie war Margarete: Über 80m Hürden, im Hochsprung und mit dem Speer konnte sie sich steigern – folgerichtig auch hier eine PB im Blockmehrkampf und mit 2189 Punkten ein neuer Vereinsrekord.

Im Weitsprung konnte Aaron sich auf 5,01m steigern – das Übertreffen der 5m-Marke hatte er schon länger im Kopf. Im Rahmenprogramm steigerte Julius sich über 100m auf 11,80sec – besonders beeindruckend, da Julius nächste Woche beim Nachtmarathon über die volle Distanz am Start steht. Über 400m gäbe es neue PBs für Amelie (67,67sec), Sophia (66,77sec) und Pauline (68,25sec). Zuvor hatte Sophia schon ihre Bestzeit über 100m Hürden in 16,56sec aufgestellt.

Bei Robin geht es über 400m mit jedem Rennen ein Stück schneller – jetzt konnte er sich auf 50,58sec steigern. Hier konnte Frederik – eigentlich auf den längeren Strecken am Start – mit 57,37sec zeigen, dass er auch auf den Unterdistanzen stark ist. Ebenfalls eine Unterdistanz sind die 1500m für Phil. Dass er und die Mittelstrecke keine Freunde mehr werden, wussten wir schon vorher, die Zeit von 4:26,82min geht aber in Ordnung und zeigt, dass Phil für einen Straßenläufer ein gutes Schnelligkeitsniveau hat. Umgekehrt sieht es bei Jan aus: Hier sind die 1500m die Überdistanz und er musste seine Ausdauerfähigkeit unter Beweis stellen. In 4:12,64min gelang ihm das ausgesprochen gut!

Alles in allem: Viele schöne Leistungen, eine entspannte kleine Veranstaltung – also genau das, was wir uns erhofft hatten! (Text: Jakob, Bilder: Ulrich und Clemens)

Ergebnisse gibt es hier, Bilder bei Flickr von Ulrich und von Clemens

Lightning 10000 – Weltklasse und Bestzeiten

Ein internationales Meeting in Marburg erschien uns noch bis vor wenigen Monaten unvorstellbar. Als dann aber Oliver Hoffmann auf uns zugekommen ist mit dem Vorschlag, ein Meeting über die selten gelaufenen 10000 m auszurichten, konnten wir (natürlich) nicht nein sagen!

Während in den Top-Läufen einige U23-EM-Normen, internationale Spitzenzeiten und starke Bestleistungen gelaufen wurden, waren einige Athletinnen und Athleten von uns im Rahmenprogramm unterwegs. Wie immer waren als Erstes die Kids im Stadioncross am Start. In der U8 waren hier Fabian und Kalea am schnellsten, in der U10 über zwei Runden hatte – wie schon so oft – Lino die schnellsten Beine, bei den Mädchen war es Jule, die als Erste ins Ziel lief. Bei den Jugendlichen über 800 m überzeugten vor allem Lukas und Rihards wie schon in den vergangenen Wochen mit Bestzeiten: Lukas steigerte sich auf 2:24,09 min, Rihards auf 2:33,31 min.

Über 5000 m hatten die Läuferinnen und Läufer schon mit der Hitze zu kämpfen – vor allem im Local Run, der zuerst gestartet wurde, litten die Teilnehmenden unter den hohen Temperaturen. So war dann auch Damian als Sieger des Laufes der Einzige, der sich in 18:51,45 min über eine neue Bestzeit freuen durfte. Dennoch: Alle Läufer dürfen zufrieden sein – die Hitze hat mehr einfach nicht ermöglicht!

Als Event war The Lightning sicherlich etwas ganz Besonderes: So schnell wird in Deutschland nur selten gelaufen, ob es irgendwann ein zweites Mal WaveLights im Georg-Gaßmann-Stadion zu bestaunen gibt, steht in den Sternen, und internationale Normen haben wir bisher auch noch nicht gesehen! Schade, dass es kein angemessenes Flutlicht im Stadion gibt, sodass fraglich ist, ob The Lightning auch kommendes Jahr in Marburg wird stattfinden können! (Text: Jakob, Bilder: Clemens)

Ergebnisse gibt es hier, Bilder bei Flickr

Running & Music Laurenz qualifiziert sich für U20 DM

Vor wenigen Wochen verpasste Laurenz in Wiesbaden die 3000 m-Norm für die Deutschen Meisterschaften (8:57 min) nach einer kurzen Verletzungspause um weniger als zwei Sekunden. Auch in den darauffolgenden Rennen blieb er unter seinen Möglichkeiten – einmal wegen einer Erkältung, das andere Mal wegen extremer Hitze. Klar war: Es muss ein schnelles Rennen her.

Dieses Rennen erhofften sich Trainer und Athlet in Weinstadt bei Stuttgart. Nach Rücksprache mit dem Veranstalter war klar: Das Rennen wird schnell.

Vor Ort zeigte sich: Zwei weitere U20-Athleten – Luis und Jakob – wollten ebenfalls die Norm knacken. Dass Luis einen Pacer dabeihatte, machte die Bedingungen nahezu perfekt (auch wenn die Hitze blieb). Also hieß es: „Einfach“ mitlaufen. Der erste Kilometer wurde in exakt 2:59 min recht locker durchlaufen – das machte Hoffnung.

Als Luis im zweiten Kilometer leider abreißen lassen musste, reagierte Laurenz sofort und schloss die Lücke – direkt dahinter im Schlepptau: Jakob. Nach 2000 Metern stieg der Pacer bei knapp unter 6 Minuten aus. Ab jetzt waren Laurenz und Jakob auf sich allein gestellt – Wind im Gesicht, die Uhr im Nacken, aber das Ziel klar vor Augen. Was folgte, war keine Rivalität, sondern ein gemeinsamer Kampf gegen die Zeit. Schulter an Schulter hielten sie das Tempo hoch, wechselten sich ab, trugen sich gegenseitig durch die letzten Meter.

Zwei Athleten – ein Ziel.Mit beeindruckendem Kampfgeist liefen sie den Schlusskilometer in etwa 2:55 – und sicherten sich Seite an Seite die Norm. Am Ende bedeutet das: Platz 1 der U20 (knapp vor Jakob), eine neue persönliche Bestzeit von 8:54,81 min – und die Quali um mehr als zwei Sekunden unterboten.

Running & Music hat geliefert – und wir waren sicher nicht zum letzten Mal dort! (Text: Laurenz)

Ergebnisse gibt es hier

Behring-Lauf Marburg – Hitzeschlacht an der Lahn

Neben dem Lahntallauf und dem Nachtmarathon ist der Emil-von-Behring-Lauf die dritte Möglichkeit, auf den heimischen Laufstrecken einen Wettkampf zu bestreiten. Über ungefähr sechs Kilometer geht es dabei vom Unistadion aus zur Südspange (für manche das absolute Highlight) und auf der anderen Lahnseite wieder zurück. 

Vom VfL war eine bunt gemischte Gruppe am Start: Fast die gesamte Laufgruppe, einige Jugendliche und auch im Seniorenbereich waren wir vertreten. Bei Temperaturen über 30 Grad hatten alle mehr oder weniger zu kämpfen; am besten gelang das Phil: Mit einem gleichmäßigen Rennen finishte er nach 20:01min auf dem dritten Platz. 

Die meisten anderen gingen in der Hitze ein; der schnellste Jugendliche war Damian, gefolgt von Rihards, der sich etwas für die HM Bahngehen schonte. Bei den Frauen verpasste Katja knapp das Podest, mit 25:24min belegte sie den vierten Platz.

Immer wieder ein netter Lauf, der die lokalen Läufer und auch so manche Nicht-Läufer zusammenführt. (Text: Clemens)

Ergebnisse gibt es beim Veranstalter.

Zugspitz-Ultratrail – Johannes und Jakob kämpfen mit der Hitze

Sieben Strecken zwischen 17 km und 164 km, rund 5000 Läufer*innen, alle Strecken gespickt mit reichlich Höhenmetern und anspruchsvollen Trails – das ist Deutschlands größte Trailrunning-Veranstaltung: der Zugspitz-Ultratrail in Garmisch-Partenkirchen. Dieses Jahr wollten zwei VfLer zeigen, dass alpine Trails sich auch mit Training im mittelhessischen Bergland meistern lassen: Jakob nahm den Garmisch-Partenkirchen-Trail über rund 29 km mit etwa 1500 hm in Angriff, Johannes wagte sich an den Leutasch-Trail über 68 km und etwa 2900 hm.

Die Tage vor dem Rennen zeichnete es sich schon ab, und am Rennmorgen war es Gewissheit: Neben der Strecke würde die Hitze die größte Herausforderung werden – rund 30 ° zeigte das Thermometer an. Dennoch ging Jakob das Rennen selbstbewusst an und zeigte im langen Uphill seine Stärke: Position für Position machte er gut, fand seinen Rhythmus und ließ sich von der Stimmung an Teilen der Strecke mitreißen. Aber schon auf den letzten Kilometern in Richtung Gipfel musste er erkennen, dass das schnelle Tempo zu Beginn und die Hitze ihm zu schaffen machten. Oben angekommen kam dann das anspruchsvollste Stück: ein technischer Downhill, in dem Jakob direkt wieder einige Plätze verlor. Auch wenn es danach wieder einfacher wurde, wurde es für Jakob immer härter: zwei Stürze, Magenprobleme, kein Flow im Downhill … für ihn ging es nur noch darum, irgendwie ins Ziel zu kommen. Nach 3:23 h erreichte er das dann auch – deutlich langsamer, als er sich erhofft hatte, aber angesichts der Umstände dennoch nicht völlig unzufrieden. Klar ist aber auch: Hier ist eine Rechnung offen geblieben, die irgendwann in den kommenden Jahren beglichen werden wird!

Am nächsten Tag ging es dann für Johannes auf die mehr als doppelt so lange Strecke. Nach einer kleinen Erkältung im Vorfeld war für ihn der erste große Erfolg schon, an der Startlinie zu stehen. Vom Start weg lief es dann aber erstmal richtig gut, und bis Kilometer 20 machte Johannes ein tadelloses Rennen. Von da an begleitete ihn Jakob dann für einige Kilometer und wurde Zeuge eines schrittweisen Verfalls: War es zu Beginn auch in leichten Anstiegen noch ein flüssiger Laufschritt, wurde es mit zunehmender Renndauer immer weniger Laufen und mehr Hiken. Dazu kamen auch bei Johannes bald Magenprobleme und irgendwann die Zweifel, ob er es überhaupt ins Ziel nach Garmisch schaffen würde. Mit einer unheimlichen Willensleistung und ganz viel Leiden schaffte er es auf den letzten Gipfel (und darf sich rückblickend „glücklich“ schätzen – nachfolgenden Läufern wurde die Strecke wegen eines aufziehenden Gewitters gekürzt). Im Downhill schaffte er es dann nochmal, in einen Laufschritt zu kommen und so langsam, aber beständig in Richtung Garmisch zu gelangen. Das dortige Ziel erreichte er nach 9:45 h. Johannes darf unglaublich stolz sein, allen Widrigkeiten zum Trotz diesen Lauf gefinisht zu haben – viele andere hätten im letzten Anstieg die Segel gestrichen!

Am Ende also zwei gefinishte Rennen an der Zugspitze, zweimal viel Kampf auf der Strecke – aber auch zweimal die Einsicht, dass diese Veranstaltung etwas ganz Besonderes ist und die Fahrt in Deutschlands Süden allemal wert war! (Text: Jakob)

Bahnlaufserie Kassel – knapp verpasste Chancen

Der Mittwoch hat sich in den vergangenen Wochen bereits als erfolgreicher Wettkampftag etabliert. Und so ging es für Laurenz und Jan dieses Mal in den Norden von Hessen – nach Kassel. Auf der Buchenau Kampfbahn – übrigens direkt neben einer JVA – bot sich die Chance auf schnelle 800- und 3000-Meter-Rennen. Für Laurenz war es damit auch eine gute Gelegenheit, die Norm für die Deutschen U20-Meisterschaften zu laufen.

Statt nach Altersklassen und Geschlecht wurden die Läufe in Kassel nach Meldezeiten gesetzt. Im schnellsten von drei 800-Meter-Läufen ging es zunächst für Jan darum, gleich von Anfang an gut Druck zu machen. Jan übernahm nach dem Startschuss die Führung des Feldes und hielt diese mit einem schnellen Tempo auch über rund 760 Meter aufwärts. Auf den letzten Metern ließen bei Jan dann doch die Kräfte etwas nach und er musste sich der Konkurrenz knapp geschlagen geben. Noch viel ärgerlicher aber: Mit einer Zielzeit von 2:00,08 verpasste Jan auch denkbar knapp die Marke von unter 2 Minuten. Das Rennen zeigt aber auch, dass Jan nötige Stärke für ein schnelles Rennen von vorn mitbringt. Am Pfingstwochenende gibt es für ihn in Zeven eine weitere Chance die 2-Minuten-Marke erneut zu unterbieten.

Wenig später ging es für Laurenz ebenfalls im schnellsten Lauf über die 3000-Meter auf die Bahn. Dabei waren die Voraussetzungen für ihn nicht ganz optimal: Die Tage vor dem Lauf hatte Laurenz mit einer Erkältung zu kämpfen und bereits zu Beginn des Laufes war klar, dass auch er wahrscheinlich leider viel allein laufen wird. Nach dem Start sortierte Laurenz sich vorne im Feld ein. Auf den ersten Runden war das Feld noch dicht und so musste er öfter Mitläufer überholen. Der erste Kilometer verlief vom Tempo auch vielversprechend. Spätestens aber in der vierten Runde war die Lücke hinter ihm größer geworden und auch zum Vordermann hatte er schon deutlichen Abstand. In diesen eher einsamen Abschnitte verlor Laurenz dann doch wertvolle Sekunden, weshalb er mit einer Zielzeit von 9:02,03 und Platz 2 die U20-DM-Norm von 8:57,00 verpasste. Aber: Die Form ist bei Laurenz vorhanden und in den kommenden Wochen gibt es noch die Chance die Norm zu laufen. (Text: Jan, Fotos: Colin Haubrech)

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HM Aktive/U18 Tag 2 – dem Gewitter getrotzt

Nach einem ausgesprochen erfolgreichen ersten Tag wollten unsere Athletinnen daran am zweiten Tag in Fulda anknüpfen: Über 200 m waren mit Amelie, Paulina, Anna und Lucy gleich vier VfLerinnen am Start, über die Hürden waren Sophia und David unterwegs. Auf den Mittelstrecken maßen sich Jan und Frederik mit Hessens Besten, und Anna und Lucy nahmen zusätzlich zum Sprint noch am Hoch- bzw. Weitsprung teil.

Den Auftakt machten die 200 m. Wie auch schon über die 100 m machten strammer Gegenwind richtig schnellen Zeiten hier einen Strich durch die Rechnung – umso höher einzuschätzen ist Lucys Steigerung auf 28,32 sec gegenüber der rund drei Zehntel langsameren Zeit aus Friedberg. Ebenfalls zufrieden sein dürfen Paulina (28,66 sec) und Amelie (29,46 sec). Keinen richtig guten Tag erwischte Anna, die mit ihrer Zeit von 27,39 sec nicht wirklich zufrieden war – trotz Gegenwind wäre sie gerne schneller gelaufen! Am Ende hätten alle Athletinnen von uns ein zweites Mal im B-Finale laufen dürfen, das nutzten nur Amelie und Paulina. Nach einer einstündigen Wettkampfunterbrechung wegen eines Gewitters, komplett neuem Warm-up und viel Hin und Her lief es hier nicht mehr richtig gut, sodass beide sich nicht mehr steigern konnten.

Über die Hürden waren die Hoffnungen bei Sophia groß, endlich wieder an alte Stärke anzuknüpfen und eine 16er-Zeit zu laufen. Leider gelang ihr das nicht ganz wie erhofft, sodass sie ihrer Sammlung an niedrigen 17er-Zeiten eine weitere hinzufügen darf – nicht wirklich das, was sie und ihr Trainer sich im Vorfeld erhofft hatten. Noch ungünstiger lief es bei David, der schon die zweite Hürde touchierte, von da an zu kämpfen hatte und an der siebten Hürde sein Rennen beenden musste.

Auf der kürzesten Mittelstrecke wollte Jan zeigen, dass seine 1:59 min aus Wiesbaden keine Eintagsfliege waren. Vom ersten Meter an ging es richtig zur Sache, auf der Geraden gab es schon erste kleinere Rempeleien, bevor in der zweiten Kurve die Ellbogen richtig ausgefahren wurden. Das kostete Jan wertvolle Sekunden, verhinderte, dass er seinen Rhythmus fand, und führte am Ende zum achten Platz in 2:01,35 min. Nicht das, was er sich erhofft hatte – aber mit Meisterschaftsrennen hat Jan bisher einfach wenig Erfahrung, sodass er das Rennen als eine ebensolche verbuchen darf. Frederik – eigentlich noch in der M15 am Start – war im Feld der U18 im langsameren Lauf einsortiert. Dort machte er ein taktisch gutes Rennen – am Ende ging ihm ein bisschen die Puste aus. 2:13,43 min mit leichten Magenproblemen sind dennoch kein schlechtes Ergebnis, auch wenn es bei den „eigenen“ Hessischen in zwei Wochen dann gerne noch einmal schneller werden darf.

Für Anna lief beim Hochsprung leider nicht viel zusammen. Nach zuletzt 1,61 m war die Hoffnung groß, daran anzuknüpfen – mit Fersenproblemen gelang das heute aber gar nicht: Über 1,50 m gelang der Einstieg noch im zweiten Versuch, bei 1,55 m war dann aber schon Schluss. Für Anna also ein gebrauchter Tag – aber: Dienstag in Neukirchen gibt es schon die nächste Chance! Im Weitsprung liebäugelte Lucy mit der 5-m-Marke, nachdem zuletzt 4,94 m zu Buche standen. Nach zwei Versuchen, in denen sie weit vorm Brett absprang, gelang ihr im dritten zwar noch eine deutliche Steigerung auf 4,72 m – ein Ergebnis, das in Ordnung geht, aber eben auch nicht die erhoffte Weite ist.

Tag zwei also mit einigen soliden und einigen durchwachsenen Ergebnissen – so oder so waren die Hessischen eine top organisierte Veranstaltung in einem tollen renovierten Stadion! (Text: Jakob, Bilder: Clemens)

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HM Aktive/U18 Tag 1 – Laurenz nutzt die Gunst der Stunde und wird Hessenmeister

Für viele unserer AthletInnen das Highlight der Freiluftsaison: die Hessischen Meisterschaften. Dieses Jahr im frisch renovierten Stadion in Fulda bei hochsommerlichen Bedingungen mit schwül-warmer Hitze. Am Start an Tag 1: Paulina über 100 m, Madlen mit der Kugel, Laurenz über 1500 m und unsere Frauenstaffel mit Paulina, Anna, Amelie und Sophia über 4×100 m.

Als Erstes geht es für Paulina auf die Sprintgerade. Mit dem Selbstbewusstsein einer neuen PB im Rücken soll es noch einmal in den Bereich rund um 13,5 s gehen. Obwohl sie einen richtig guten Lauf macht, reicht es dazu am Ende mit 13,77 s leider nicht – angesichts der 2,0 m/s Gegenwind ist die Leistung aber deutlich höher einzuschätzen, als es auf dem Papier aussieht. Ebenfalls schade: In den anderen Läufen gab es teils kräftigen Rückenwind – und damit hätte es für Paulina heute in den Zwischenlauf gehen können. Aber so ist das in einer Freiluftsportart, und Paulina darf mit ihrem Lauf sehr zufrieden sein!

Wieder im Wettkampffieber ist Madlen, die heute mit der Kugel am Start war. Die Nervosität machte den Wettkampf zu einem schwierigen – eingeschüchtert von dem starken Beginn der Konkurrenz konnte sie ihr Leistungsvermögen nicht ganz abrufen. Platz sechs mit 11,20 m geht in Ordnung, aber mit mehr Wettkampferfahrung ist da sicherlich noch deutlich mehr drin.

Den Ausflug auf die 1500 m zu den Männern wagte Laurenz. Eigentlich als Trainingsrennen gedacht, ergibt sich dank einer relativ überschaubaren Meldeliste und vor allem dank der Absage der schnellsten Läufer plötzlich die Option, ganz vorne mitzulaufen. In einem taktisch starken Rennen – Laurenz positioniert sich geschickt immer an zweiter oder dritter Stelle – setzt er mit 300 noch zu laufenden Metern seine Attacke und hat schnell einen Vorsprung von einigen Metern. Eingangs der Zielgeraden hat er diesen auf etwa 10 m ausgebaut und sichert sich souverän seinen ersten Hessentitel auf der Bahn – und das, obwohl er eigentlich noch in der U20 am Start ist. Dass die Zeit von 4:14,63 min auch noch eine deutliche PB bedeutet, ist eine nette Beigabe!

Als Letztes dann unsere Staffel am Start. Nach einem soliden ersten Rennen vor vier Wochen in Friedberg soll es dieses Mal schneller werden, und die Wechsel dürfen auch noch ein bisschen flüssiger von der Hand gehen. Das gelingt unseren vier Läuferinnen richtig gut, und sie werden im langsameren Lauf starke Zweite – am Ende wird es der siebte Platz. Die Zeit von 51,17 s eröffnet zudem den Weg zu den Süddeutschen Meisterschaften.

Ein Titel, eine SDM-Norm, richtig starke Läufe der Staffel und von Paulina – viel besser hätte der erste Tag in Fulda nicht laufen können! (Text: Jakob, Bilder: Clemens)

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